Der Kern des Schutzmechanismus für schuldengeplagte Euroländer ist ein Unternehmen, das den unmöglichen Namen "European Financial Stability Facility" (EFSF) trägt und in Luxemburg beheimatet ist.
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Um die Reißleine zu ziehen, müssten die Iren ein offizielles Hilfsgesuch stellen. Danach würden die Europäische Kommission und der Internationale Währungsfonds (IWF) mit Dublin über ein Sanierungsprogramm und Auflagen verhandeln. Dieses müssten die Euro-Finanzministern absegnen.
Erst dann könnte der EFSF - der mit 440 Milliarden Euro Garantien der Euroländer abgesichert ist - den Kapitalmarkt anzapfen und das Geld an Irland weiterreichen. Die verlangten Zinsen würden sich am Drei-Monats-Euribor (einem Zinssatz, den Banken untereinander verrechnen, derzeit rund 1,05 Prozent) orientieren und darauf je nach Laufzeit mindestens 3,5 Prozentpunkte aufschlagen.
Das 750-Milliarden-Netz
Die Iren müssten also dem EFSF deutlich mehr an Zinsen retournieren, als dieser selbst für seine Mittelaufbringung zahlen muss. Für die anderen Länder wäre das also - solange die Zinsen gezahlt werden - ein gutes Geschäft. Die Iren käme es aber immer noch deutlich billiger, als wenn sie sich das Geld selbst vom Markt holen.
Die 440 Milliarden Euro des EFSF werden ergänzt durch 60 Milliarden Euro der Kommission, die mit dem EU-Budget besichert sind und 250 Milliarden, die der IWF beisteuern könnte. In Summe umfasst der Euro-Schutzschirm also 750 Milliarden Euro.