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Der freie Austausch

Von Bernhard Baumgartner

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Es war eines von den Dingen, bei denen der gelernte Wiener schon vorher sagen kann, dass sie nicht funktionieren werden: das Prinzip des offenen Bücherschranks. Ein Schrank, der auf einem öffentlichen Platz steht - in den man Bücher hineingeben und auch welche wieder herausnehmen kann. Ohne Anmeldung, alles auf freiwilliger Basis. Gibt niemand etwas hinein, ist er bald leer. Nimmt niemand etwas raus, ist er bald voll.


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Tatsächlich wird Ende März bereits der dritte offene Bücherschrank in Wien eröffnet. Einen gibt es bereits in der Westbahnstraße, einen am Brunnenmarkt. Der neue wird im Heinz Heger Park eröffnet. Und das System funktioniert prächtig. Die Schränke, die natürlich witterungsbeständig sein müssen, entstanden übrigens rein aus Eigeninitiative des Künstlers Frank Gassner. Dieser war angewidert davon, dass der öffentliche Raum ausschließlich kommerziellen Zwecken dient. Subventionen waren hier keine nötig - Spenden sind aber möglich. Die beste Unterstützung erfährt das Projekt aber durch die Nutzung seiner Fans, die die Schränke immer wieder ihrem Zweck zuführen.

Nutzt man zudem "Bookcrossing", weiß man immer, wo sich das Buch gerade befindet. Die Website erlaubt es, Bücher an Unbekannte weiterzugeben und trotzdem zu wissen, wer das Buch gerade liest. So hat man als entfernter Zuschauer auch noch etwas von der Reise. Schön, dass so etwas doch funktioniert.