Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 8 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Sonnenchronik: Die Verlängerung der Lichten Tage geht weiter, vom 1. mit 13 Stunden 20 bis 30. mit 14 Stunden 30 Minuten. Ab Sonnenuntergang verlängert sich die Bürgerliche Dämmerung bis Sonnentiefe 6 Grad und dem Erscheinen der ersten Sterne von 32 auf 35 Minuten, die Nautische bis Sonnentiefe 12 Grad und dem Eintritt der fast vollen Nacht von 1 Stunde 10 bis 1 Stunde 19 Minuten. Gesehen von der umlaufenden Erde erreicht die Sonne auf ihrer Wanderung im Tierkreis am 19. um 17.30 Uhr MESZ den Anfang des Tierkreiszeichens Stier.
Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg zieht die helle Mitte des von der Lochscheibe am Nordmast geworfenen Schattens über die Querspange am Nordweg, auf der das Stiersymbol und Apr 20 steht. Der Unterschied im Datum rührt von der in vierjährigem Zyklus erfolgenden Anpassung unseres Kalenders an den Sonnenlauf her.
Mondchronik: Nach Mitternacht zum 1. geht ein halb erleuchteter Mond auf und am 2. zeigt sich der Fleck Grimaldi fernstmöglich vom linken Mondrand. Das bewirkt die Libration, die perspektivische Schwankung der dunklen Mareflecken gegen den Scheibenrand. Das Schwanken können Mondbeobachter verfolgen - etwa anhand der Fernglas-Mondkarte im Begleitband zum Freiluftplanetarium (Zusendeauftrag = Eingang von 13,30 Euro auf IBAN AT646 0000 000 9305 3136, Österreichischer Astronomischer Verein).
Tief in der Morgendämmerung nahe Ostsüdosten zeigt sich am 5. die feine Altlichtsichel, die letzte sichtbare Mondphase vor Neumond. Nur im Fernglas oder kleinem Fernrohr ist die Bedeckung der Venus durch den Mond am Taghimmel hoch im Südsüdosten des 6. von 9.24 bis 10.21 Uhr zu erkennen. Der Neumond tritt am 7. ein. Tief in der Abenddämmerung des 8. zeigt sich die zarte Neulichtsichel nahe Westen und am 11. lässt uns die Libration den möglichst randfern stehenden Nordpol des Mondes sehen.
In höchster Bahn zieht der Mond am 12. in den Zwillingen vom Aufgang bis zum Untergang und das Erste Viertel tritt am 14., ebenfalls noch in den Zwillingen, mit librationsbedingtem möglichst randfernem Mare Crisium ein. Am 18. finden wir den Mond nahe Jupiter und am 21. durchläuft er in der Jungfrau seine Erdferne. Am 22. sehen wir den Vollmond ebendort.
Bei Mars und Saturn sehen wir den Mond am 25. und noch immer nahe Saturn steht er mit dem wegen der Libration randfernstem Südpol am 26. Tags darauf zieht er in niedrigster Himmelsbahn im Schützen vom Aufgang bis zum Untergang. Die Mondereignisse des April enden am 30. mit dem Letzten Viertel im Steinbock, wobei wir nochmals wegen der Libration den Fleck Grimaldi recht fern vom linken Mondrand stehen sehen können.
Planetenlauf: Der April bringt die günstigste Abendsichtbarkeit des Merkur im Jahr! Er ist in Fischen und Widder tief in der Abenddämmerung ab 2. bis 28. zwischen Westen und Westsüdwesten aufzuspüren, am günstigsten vom 8. bis 10. um 20 Uhr. Venus ist im Strahlenkranz der Sonne unsichtbar. Mars wechselt vom Skorpion in den Schlangenträger und steht um 1 Uhr vorerst niedrig nahe Südosten, später höher zwischen Südsüdosten und Süden. Jupiter im Löwen strahlt am Abend hoch zunächst zwischen Ostsüdosten und Südosten, später im Süden. Saturn im Schlangenträger finden wir um
1 Uhr niedrig im Südosten, später höher im Südsüdosten.
Sternenbilderhimmel: Die Sternkarte gilt für den 1. um 22.14 Uhr und für den 30. um 20.20 Uhr MESZ. Wir halten sie so, dass die betrachtete Gegend unten liegt. Der kleine Kreis bedeutet Jupiter und der flache, niedrig liegende Bogen deutet den Verlauf der Milchstraße an. Das Große Sechseck um Orion ist abends schon zwischen Südwesten und Westen gerückt, der hohe Süden wird vom Löwen beherrscht und zwischen Osten und Südosten stehen schon höher die Frühlingssternbilder Jungfrau und Bärenhüter. Die Große Bärin strebt dem Himmelsscheitel zu und niedrig nahe Nordnordosten finden wir das "Himmels-W" der Kassiopeia. Drei besondere Sternenzüge bietet uns der abendliche Frühlingshimmel: Der eine vom Ende des Schriftzuges des "Himmels-W" über dem Polarstern, der andere im Schwung der Himmelswagen-Deichsel zum Hauptstern des Bärenhüters und weiter zur Jungfrau und schließlich jener, der die Hauptsterne der Bilder um Orion zum Großen Sechseck verbindet.
Freiluftplanetarium: Sterngarten Georgenberg bei der Wotruba-Kirche: Merkur am Abendhimmel, stets 19.45 Uhr: Freitag 8. April, Norbert Pachner und Franz Vrabec, Samstag 9. April, Norbert Pachner, Sonntag 10. April, Franz Vrabec. Bitte Fernglas und Taschenlampe mitnehmen. Teilnahme frei!
Stadtlokal, Wien 1, Walfischgasse 12: Samstag 23. April, 19 Uhr Zum Merkurdurchgang vom 9. Mai 2016. (Hermann Mucke). Teilnahme frei, Spenden erbeten.
Österreichischer Himmelskalender 2016 (Zahlenband) Zusendeauftrag ist der Eingang von 14 Euro auf AT616 0000 0000 7907 948. Begleitband zum Freiluftplanetarium, unter anderem mit Monatskarten und Sternbilderatlas: Zusendeauftrag ist der Eingang von 13,30 Euro auf AT646 0000 000 9305 3136. Nähere Infos: www.astronomisches-buero-wien.or.at.