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Sonnenchronik: Stark steigt die Dauer der lichten Tage im März an, von 11 Stunden 2 Minuten am 1. auf 12 Stunden 9 Minuten am 20., wenn die Frühlings-Tagundnachtgleiche eintritt und die Sonne um 17.57 Uhr den Anfang des Tierkreiszwölftes Widder erreicht. Bis 31. verlängert sich der lichte Tag auf 12 Stunden 48 Minuten. Weil die Sonnenauf- bzw. Untergänge vom Erscheinen bzw. Verschwinden des Sonnenoberrandes im mathematischen Horizont gerechnet werden, ist der lichte Tag dann um 9 Minuten länger als 12 Stunden.
Die Bürgerliche Dämmerung dauert vom Sonnenuntergang bis zu 6 Graden Sonnentiefe beim Erscheinen der ersten Sterne 32 Minuten. Die Nautische Dämmerung dauert 1 Stunde 8 Minuten. Mit ihrem Ende bei 12 Graden Sonnentiefe ist fast ganz die Nacht eingetreten und die meisten Sterne sind für das freie Auge sichtbar. Auf See wäre dann die Grenze zwischen Himmel und Wasser für die astronomische Navigation gerade noch zu erkennen - daher nautische Dämmerung.
Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg zieht am 20. mittags die helle Mitte des von der Lochscheibe am Nordmast geworfenen Schattens über die Querspange am Fuß des Schrägmastes, auf der das Widder-Symbol und Mär 20 steht. Gesehen von der Mittenscheibe in der Plattform in Höhe der Horizontbrüstung, zieht die Sonne am 20. von der Kerbe im Querarm der Ost-Sonnensäule über die mittlere Tafel am Südmast zu der Kerbe im Querarm der West-Sonnensäule. Am Sonntag, dem 31., beginnt wieder die Sommerzeit-Periode und dann wird aus 2 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) 3 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ).
Mondchronik: Am 1. ist Neumond und am 2. erscheint die Mondsichel - das Neulicht - tief in der Abenddämmerung nahe Westen. Am 6. lässt uns die Libration das kleine Mare Crisium fernstmöglich neben dem linken oberen Mondrand sehen. Der 8. bringt das Erste Viertel im Stier. Der senkrechte Blick auf die Erdbahnebene zeigt einen rechten Winkel zwischen den Richtungen Erde-Sonne und Erde-Mond. Nahe Jupiter steht der Mond am 9. und 10. und am 11. durchläuft er seine Erdferne im Krebs. Die Libration lässt uns am 12. den Mondnordpol möglichst randfern sehen und am 16. steht der Vollmond in der Jungfrau. Unweit Mars finden wir den Mond am 18. und 19. sowie bei Saturn am 21. In niedrigster Bahn zieht der Mond am 23. im Schlangenträger vom Auf- bis zum Untergang. Das Letzte Viertel tritt am 24. im Schützen ein. Der Mondsüdpol steht am 25. weitestmöglich vom Mondrand ab und am 27. finden wir den Mond neben Venus in Erdnähe im Wassermann. Die feine Altlichtsichel zeigt sich am 29. tief in der östlichen Morgendämmerung als letzte sichtbare Mondphase vor dem Neumond am 30.
Planetenlauf: Merkur bleibt im Strahlenkranz der Sonne unsichtbar. Venus leuchtet morgens tief zwischen Südosten und Ostsüdosten. Mars steht um 22 Uhr in der Jungfrau vorerst tief zwischen Osten und Ostsüdosten und steigt später hoch in den Südosten. Jupiter leuchtet abends hoch zwischen Südosten und Südwesten aus den Zwillingen. Das Spiel der vier großen Jupitermonde kann schon im 6-8-fachen Fernglas verfolgt werden. Man kann es im Freiluftplanetarium bequem auf der Horizontbrüstung aufstützen. Im Österreichischen Himmelskalender wird gezeigt, welcher der vier Monde welches Pünktchen ist. Man kann ihn beim Astronomischen Büro bestellen (Zusendeauftrag ist der Eingang von 14 Euro, IBAN AT616 0000 0000 7907948, BIC OPSKATWW). Saturn in der Waage steht um 1 Uhr zunächst tief zwischen Ostsüdosten und Südosten und später hoch im Südsüdosten in der Waage.
Sternbilderhimmel: Unsere Karte gilt für den 1. März um 21.16 Uhr und für den 31. um 20.18 Uhr MESZ. Das Kästchen mit J bedeutet Jupiter. Wir halten die Karte so, dass die betrachtete Himmelsgegend unten liegt. Dann zeigt sie die dort stehenden Sternbilder. Wird sie so über den Kopf gehalten, dass ihre Himmelsrichtungen mit denen in der Natur übereinstimmen, und stellen wir sie uns gewölbt vor, gibt sie den ganzen Sternbilderhimmel wieder. Der strichlierte Kreisbogen deutet die Milchstraße an.
Das Große Sechseck um Orion ist bereits in den hohen Südwesten gerückt und von Ostsüdosten bis Ostnordosten sind Löwe und Bärenhüter heraufgestiegen. In den ersten Nachtstunden erhebt sich auch die Jungfrau und zeigt an, dass es am Sternenhimmel langsam gegen den Frühling geht. An den Abenden um die Monatsmitte strahlt im Süden der Sirius, der hellste Stern des Himmels. Er ist für uns in Europa auch der nächste helle Stern: Knapp neun Jahre braucht das Licht, um uns von ihm zu erreichen. Das lässt ihn so hell erscheinen, obwohl er "nur" 23-fache Sonnenleuchtkraft und 1,8-fachen Sonnendurchmesser hat. Deshalb ist auch seine Eigenbewegung von drei Vollmonddurchmessern in 2000 Jahren merklich. Er ist ein Doppelstern, der Begleiter ist ein "Weißer Zwerg". 1 Kubikzentimeter seiner Materie wiegt 2 Tonnen!
Freiluftplanetarium: Am Samstag, 15. März, 19 Uhr gibt es im Stadtlokal, Wien 1, Walfischgasse 12, einen Vortrag von Franz Vrabec zu 500 Jahre Georg Joachim Rhetikus. Am Samstag, dem 22., 11.30 Uhr findet im Sterngarten bei der Wotruba-Kirche der Tagundnachtgleichen-Mittag statt. Es wird anhand der Tierkreisscheibe gezeigt, wie die Jahreszeiten zustande kommen und bei Schönwetter ist der Mittagsdurchgang und die Mittagshöhe der Sonne zu sehen.