Im Fußball zeigt sich gesellschaftspolitisches Versagen immer recht schnell und überdeutlich. Ob es die Nazi-Sprechchöre in Italien sind, die Pfiffe bei der französischen Hymne in Paris oder gewaltbereite Jugendliche in heimischen Stadien, die Ursachen sind weder im Fußball begraben, noch sind sie durch simple Repressionsmaßnahmen zu bekämpfen.
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Es ist zwar wichtig, Grenzen zu setzen, wie es etwa die Austria gerade bewiesen hat, die Stadionverbote für Fans verhängte, die durch Rechtsradikalismus aufgefallen sind, doch es ist noch wichtiger, dass die Politik derartige Vorkommnisse im Fußball als eine Art Warnsignal versteht und das Problem an der Wurzel packt. In Frankreich hat es 2001 Ausschreitungen gegeben, die Reaktion: Nichts. Vier Jahre später brannten in Paris die Autos.