Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Eine gewisse Nervosität hat Europas große Fußballligen und Sportverbände erfasst. Das lässt sich schon alleine daran ablesen, dass sich etwa die Premier League und die Uefa, die ihrerseits die TV-Rechte der Champions League zum Gelddrucken benutzt, mit Aussagen zu jener Causa, die am Dienstag vor dem Europäischen Gerichtshof entschieden wird, dezent zurückhalten.
Im Vorfeld reichen die Einschätzungen der Analysten von einer möglichen Revolution bis zu praktisch keiner Veränderung. Die Realität wird wohl irgendwo in der Mitte liegen, wie das auch schon beim Bosman-Urteil war. Dem letzten EuGH-Urteil, dem Totengräberpotenzial für den europäischen Fußball zugetraut wurde. Das hat den Fußball zwar stark verändert, aber keineswegs umgebracht. Bei den europaweiten TV-Rechten handelt es sich immer noch um vergleichsweise moderate Summen. Die wirklich großen Einnahmen machen die Ligen in ihren Heimatmärkten. Und um diese zu schützen, werden die Ligen auch Verluste von Strahlkraft, Zusehern und Einnahmen in anderen europäischen Ländern in Kauf nehmen.