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Der Glamourfaktor macht’s aus

Von Christoph Rella

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Was haben Wimbledon, Monte Carlo und Kitzbühel gemeinsam? Laut Franz Klammer sehr viel. Was London für das Tennis und Monaco für die Formel 1 ist, ist für den Skisport eben die kleine 8000-Seelengemeinde am Fuße des Hahnenkamms. Auf den ersten Blick klingt das durchaus einleuchtend: bis zum Letzten kämpfende Athleten, Millionen Menschen vor den TV-Schirmen und eine dementsprechend gigantische Stadt-, Rasen- und Bergkulisse. Andererseits könnte man auch fragen: Bieten dieses Szenario nicht andere Locations genauso? Sind die Australian Open, die Rennen am Nürburgring oder auf der Raubvogelpiste in Beaver Creek etwa weniger spannend oder gefährlich?

Die Antwort heißt natürlich Nein. Was aber nicht bedeutet, dass Franz Klammer im Unrecht wäre. Tatsächlich hat er nur vergessen, eine Tatsache zu erwähnen. In Wimbledon, Monte Carlo und Kitzbühel geht es zwar zweifelsfrei um Sport, aber es gibt noch eines, worauf es noch mehr ankommt: den Glamourfaktor. Und der mag in Melbourne, Bonn und Vail vielleicht wirklich weniger ausgeprägt sein wie andernorts. Am Lauberhorn oder in Sölden haben sich Niki Lauda, Arnold Schwarzenegger, DJ Ötzi und Co. bisher jedenfalls selten blicken lassen. Und hätte nicht Lindsey Vonn am Sonntag gerade den Rekord von Annemarie Moser-Pröll eingestellt, hätte wohl auch Tiger Woods etwas Besseres zu tun gewusst, als mit fehlendem Schneidezahn und Gruseltuch über dem Gesicht im Schnee von Cortina herumzustaksen.

Franz Klammer hat recht. Die Hahnenkammabfahrt ist etwas Besonderes. Aber nicht nur des Sports, sondern vor allem der Show wegen. Als TV-Zuseher mag man das nun gut finden oder nicht. Zumindest ist so für den Mann und die Frau etwas dabei. Und uns bleibt das Gerangel um die Fernbedienung erspart.