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Der Grinch kam aus Finnland

Von Bernhard Baumgartner

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Nun wird also langsam klar, wer den Playstation- und X-Box-Spielern Weihnachten gestohlen hat. Der "Grinch" kommt aus Finnland, ist 17 Jahre alt und Teil der Hacker-Gruppe Lizard Squad, die zugegeben hat, die Spiele-Netzwerke der Firmen ausgerechnet zu Weihnachten, wenn so manch neues Game ausprobiert werden will, vom Netz genommen zu haben. Als Grund gab der Hacker an, "aus Spaß" gehandelt zu haben. Außerdem habe seine Gruppe auf Sicherheitslücken hinweisen wollen, sagte der

junge Mann, der sich Ryan nennt und von Finnland aus über Skype mit Sky News sprach, wie der britische Sender berichtete: "Ich muss zugeben, dass es für uns eine Art Spiel ist." Die Konzerne sollten genug finanzielle Mittel besitzen, um die Sicherheit ihrer Netzwerke zu gewährleisten. Gegen den Mann laufen bereits Ermittlungen.

Das Hacker-Phänomen ist nicht neu, erlebt jedoch spätestens seit dem Hack der Firma Sony Pictures und den darauf folgenden Scharmützeln mit Nordkorea, das dahinter stecken könnte, eine nie dagewesene Medienpräsenz. Und zu Recht, wie es scheint. Denn es zeigt sehr deutlich, wie verletzlich wir geworden sind: Wenn das Netz ausfällt, regiert das Chaos. Im Fall von Ryan war es nur eine Game-Plattform, ohne die man durchaus auskommen kann. Wie aber ist das mit Telekommunikation, Internet, Mobiltelefon? Wir haben uns so auf diese Technologien verlassen, dass es kaum noch Alternativen gibt, weil diese schon längst abgebaut wurden. Oder wann haben Sie das letzte Mal ein Telegramm verschickt? Die Bedrohungen sind real. Man muss sie ernst nehmen.