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Der Grönlandwal, die Nachtigall des Meeres

Von WZ Online

Wissen

Nuuk. Forscher der Uni Kopenhagen haben herausgefunden, dass der Grönlandwal ein wahres Sangesgenies ist. Die Tiere können nämlich zweistimmig "singen" und die Töne anderer Walarten imitieren.


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Außerdem wechseln sie im Gegensatz zu anderen Artgenossen ihr eigenes Repertoire von Jahr zu Jahr. Das ergaben eine Studie mit Unterwasser-Mikrofonen in der westgrönländischen Disko-Bucht.

Die Forscher haben dem eher ungeschlacht aussehenden und großmäuligen Meeressäuger wegen seiner ungewöhnlichen Talente den Spitznamen "Nachtigall des Meeres" verpasst. "Die Melodien wechseln jedes Jahr. Es ist fast wie in der Welt der Menschen, wo es jedes Jahr einen neuen Sommerhit gibt", zeigte sich der Leiter der Forschungen in der Disko-Bucht, Regnar Möbjerg Christensen, gegenüber dem Grönländischen Rundfunk KNR begeistert.

Werden 200 Jahre alt

Der Grönlandwal (Balaena mysticetus) gilt als das langlebigste Säugetier der Welt. Einzelne Exemplare können über 200 Jahre alt werden. Die Walart galt im Nordatlantik Anfang des 20. Jahrhunderts wegen des exzessiven Walfangs als praktisch ausgerottet.

Erst in den vergangenen Jahren wurde in grönländischen Gewässern wieder eine größere Anzahl gesichtet. Forscher vermuten, dass die heute vorwiegend um Alaska lebenden Wale infolge des Klimawandels durch die Nordwestpassage in die Disko-Bucht gewandert sind.