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Der große Mozartkugel-Deal

Von Christina Böck

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696 Tierarten gibt es im Tiergarten Schönbrunn. Das sind schon ganz viele eigentlich. Und es sind auch solche Schätze dabei wie die Nördliche Riesenborkenratte Sully mit ihrem Jungtier Eusebio oder die Schokoschabe, namenlos.

Das reicht manchen freilich nicht. Am vergangenen Wochenende haben sich Aktivisten zu einem Flashmob zusammengefunden, weil sie eine ganz spezielle Forderung an den Wiener Zoo haben: Ein Wombat muss her.

So, was ist jetzt ein Wombat wieder, denkt sich der genügsame Zoobesucher, der mit Giraffe, Elefant und vielleicht noch Pinguin schon sein Auslangen hat und vom mannigfaltigen Angebot im Vogelhaus (Bananaquit! Blaukopfpitpit!) schon herzlich überfordert ist. Wombats sind australische Beuteltiere. Man unterscheidet die Gattungen Nacktnasen- und Haarnasenwombats, die wiederum in Nördliche und Südliche Haarnasenwombats unterteilt werden. Ganz schön viele Kategorien für jemand, der aussieht wie ein Waschbär, der sich erfolglos als Hamster verkleidet hat. Aber irgendwie schaffen es australische Tiere immer wieder, seltsamen Kultstatus zu erlangen. Wie das Känguru (Nasenbrecher, aber urcool) und der Koala (Minderleister, aber ursüß). Es scheint fast, als gäbe es dort ein geheimes Tier-Image-Ministerium. Ein australischer Radiosender hat nun angeboten, dem Tiergarten einen Wombat zu organisieren - gegen die Aushändigung einer Schachtel Mozartkugeln. Also echt. So ein Wombat ist nicht einmal eine Sachertorte wert!