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Schwer erkennbare Symptome, rasches Tumorwachstum. | Wien. Nach dem Tod von US-Senator Edward Kennedy im August ist das Glioblastom jüngst erneut in die Schlagzeilen geraten. Auch die US-Schauspielerin Collin Wilcox ist ein prominentes Opfer dieser Art des Gehirntumors. In Österreich werden jährlich etwa 350 Neuerkrankungen verzeichnet - die Betroffenen gehen meist einen kurzen schweren Leidensweg. Immer öfter wird aber auch von Einzelfällen berichtet, in denen Glioblastom-Patienten viele Jahre nach der Diagnose noch am Leben sind.
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Möglich machen dies neuartige Therapien - zumeist eine Kombination aus Operation, Strahlen- und Chemotherapie. Hohe Erwartungen setzen die Onkologen in die Kombination von Chemotherapien mit Antiangiogenese-Medikamenten, die die Blutversorgung des bösartigen Tumors blockieren. Eine Aussicht auf Heilung ist allerdings äußerst gering.
Beim Glioblastom handelt es sich um den häufigsten bösartigen Primärtumor im Gehirn eines Erwachsenen. Die Früherkennung wird dadurch erschwert, dass es kaum klar erkennbare, typische Warnzeichen im frühen Stadium der Erkrankung gibt und der Tumor überdies sehr rasch - nämlich innerhalb weniger Monate - wächst.
Mitunter kann ein plötzlich auftretender epileptischer Anfall erstes Anzeichen der Erkrankung sein. Aber auch zu Schlaganfall-ähnlichen Symptomen kann es kommen. Als mögliche Warnsignale gelten auch Rückzugstendenzen, ein auffallend hohes Schlafbedürfnis, aber auch Persönlichkeits- und Wesensveränderungen. Heftige Kopfschmerzen zeigen sich beim Fortschreiten des Tumors, da sich der Hirndruck im Schädelinneren erhöht.
Das Glioblastom ist ein primärer Gehirntumor. Im Gegensatz zu Ansiedelungen von Krebszellen in Form von Metastasen entwickelt sich dieser aus Zellen im Gehirn selbst. Es weist feingewebliche Ähnlichkeiten mit den Gliazellen des Gehirns auf. Die Gehirnmasse besteht je zur Hälfte aus Glia- und Nervenzellen. Sie dienen als Stützgerüst für die Nervenzellen und sorgen für die gegenseitige elektrische Isolation. Neuere Erkenntnisse zeigen auch, dass Gliazellen maßgeblich am Stoff- und Flüssigkeitstransport im Gehirn verantwortlich sind. Mögliche Ursachen, Auslöser oder Risikofaktoren zur Bildung von Glioblastomen konnten bislang nicht geklärt werden.
Wie bei allen Gliomen ist die Abgrenzung zum umgebenden Gehirngewebe oft schlecht, was eine Operation erschwert und die Entstehung von Rezidiven begünstigt.
Hoffnungen setzen die Experten in eine Impfung, die Patienten nach der Operation erhalten. Körpereigene Krebszellen, die während der Operation entnommen und dann modifiziert werden, können helfen, die Überlebenszeit von Patienten zu verlängern. Auch gentherapeutische Verfahren werden im Rahmen klinischer Studien erprobt.
Webseite bietet Hilfe
Hilfe, Unterstützung und umfassende Information bietet die Webseite www.gehirntumor.at , die sich als Kommunikationsplattform zum Thema Glioblastom versteht. Fragen zu allen Themenaspekten werden von Experten kostenlos beantwortet. Das Gästebuch ermöglicht es, mit anderen Betroffenen Kontakt aufzunehmen, Erfahrungen auszutauschen oder wichtige Informationen ins Netz zu stellen.