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Druck. Dieses Wort wird man in nächster Zeit noch öfter auf Sportseiten lesen - etwa im Zusammenhang mit der Heim-Ski-WM in Schladming. Was Druck wirklich bedeutet, kann man dann aber im Juni 2014 erleben, wenn die Fußball-WM in Brasilien stattfindet und jeder, wirklich jeder der 192 Millionen Einwohner des ballverrückten Landes von der Seleção den Titel fordert. Dabei wäre dieser nach aktuellem Stand viel eher eine Überraschung: Nur Rang 18 im Fifa-Ranking, bis auf Neymar kein klingender Name im Team, zuletzt zwei Mal bei Titelkämpfen früh ausgeschieden. Und dann kommt auch noch der unvorstellbare Druck des Siegenmüssens dazu, dem in den vergangenen Jahren keine einzige Fußballnation standgehalten hat: Die Polen und die Ukrainer schafften bei der Euro - wie vier Jahre davor Österreich und die Schweiz - nicht einmal den Aufstieg in die nächste Runde. Ebenso wie Südafrika bei der WM 2010; Deutschland durfte 2006 zwar ein Sommermärchen feiern, aber der Titel war unerreichbar. Zwei Jahre zuvor versagten den Portugiesen im Finale der Euro gegen Griechenland die Nerven, und an die holländischen Elfer-Versager im Jahr 2000 erinnert man sich auch noch allzu gut. Nur Frankreich schaffte 1998 den Titelgewinn im eigenen Land. Gegen Brasilien übrigens, das 2014 erst mit dem Nachteil des Heimvorteils fertig werden muss.