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Der Hund in der ZiB

Von Ina Weber

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Die Nachrichtensendung um 22 Uhr des ORF war am heißesten Mittwochabend, als jeder am körperlichen Tiefpunkt angekommen war und dankbar die ersten kühleren Windstöße durchs Fenster annahm, sprichwörtlich auf den Hund gekommen. Bildausfälle, Tonausfälle und ein mittendrin abrupt beendeter Beitrag begleitete das im Offline-Leben anfangende Gewitter. Fast so, wie wenn jeder Blitz einen Bildausfall, jeder Donner einen Tonausfall bedeuten würde, ging es magisch weiter. Denn Tarek Leitner berichtete tatsächlich von dem Gewitter, das da draußen stattfand. Ein langer Beitrag zeigte Gewitter-Schäden an Häusern in Österreich in der Vergangenheit. Der Beitrag schilderte, wie schwierig es für Hans P. sei, Geld für die Reparatur aufzutreiben, das Problem mit den Versicherungen. Und wieder sein Dach im Bild. Er war noch nicht einmal eingezogen und schon war es auch wieder kaputt. Die Kamera, offensichtlich gerührt, verfolgte schlussendlich noch die Reparaturarbeiten. Man war so nah dran am Menschen, dass man das Gefühl hatte, nicht bei der ZiB2, sondern im ORF-Landesstudio am Nachmittag gelandet zu sein. Dem anschließenden Beitrag über Griechenland war dieses Schicksal nicht beschieden. Er endete abrupt. Der von Armut betroffene Grieche konnte seine Worte nicht mehr beenden. Verwirrt faselte Tarek Leitner nun auch noch etwas von einem Hund. "Mein Hund hat meine Ehe zerstört" - ach so, eine der vielen Schlagzeilen der "Bild", die sie anlässlich 60 Jahre am Sonntag zu feiern hat. Die sind ja auch immer ganz nah dran.