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Khalid Salman muss man nicht kennen. Dafür ist seine Karriere als Fußballer des katarischen Fußball-Nationalteams bereits zu lange her. Jetzt aber, wo er in seiner Rolle als WM-Botschafter dem deutschen Rundfunk ein verstörendes Interview gegeben hat, ist sein Name in aller Munde. Ohne dass ihn der ZDF-Reporter darauf angesprochen hätte, zog Salman über Homosexuelle her. "Lass uns über Schwule reden", sagte er in die Kamera, um dann der Welt zu erklären, dass eine solche Orientierung "haram" und ein "geistiger Schaden" sei. Bevor der verdutzte Interviewer noch eine Frage stellen konnte, schritt umgehend der Pressesprecher des WM-Organisationskomitees ein und brach das Gespräch ab.
Die Behauptungen Salmans sind nicht nur abstrus, sondern vor allem peinlich. Und das nicht nur, weil ihm vor laufender Kamera von einem Mitarbeiter der Mund verboten wurde. Vielmehr fragt man sich, wie ein - wenn auch islamischer - WM-Botschafter und Ex-Fußballer, der von dieser Welt viel gesehen hat, nicht weiß, was man in ein deutsches Mikro sagen sollte und was nicht. Zumal die WM vor der Tür steht. Mit Naivität lässt sich so ein Sager gewiss nicht erklären. Vielmehr spricht aus ihm pure Ignoranz.