Zum Hauptinhalt springen

Der Intelligenz- Erhaltungssatz

Von Judith Schmitzberger

Kommentare

Die Schaffung künstlicher Intelligenz ist Forschern bisher noch nicht gelungen. Also machen sie sich vorerst weiter daran, Dinge des Alltags vermeintlich klüger, jedenfalls aber multifunktioneller zu machen. Warum soll ein Hemd nur ein Hemd sein, es könnte noch so viel mehr, haben sich Wissenschafter in den USA gedacht und ein Textilgewebe entwickelt, das hören und Laute von sich geben kann.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die Stoffe aus High Tech-Fasern könnten als hochsensible Mikrofone dienen, gesprochene Worte aufnehmen und Körperfunktionen überwachen - etwa den Blutfluss in den Adern oder den Druck im Gehirn, so die Forscher. Das Gewebe könne auch in Vibration versetzt werden. Man könne sie also tatsächlich hören, diese Fasern. Welche Botschaft die Fasern zu übermitteln haben, blieb zunächst offen. Die Kleidung ist jedoch nicht das erste Anwendungsgebiet, es geht vielmehr um den Bau von Sonaranlagen und die Messung der Meeresströmung.

Intelligente Kleidung wäre auch ein Schritt in eine völlig absurde Richtung. Denn der physikalische Energie-Erhaltungssatz lässt sich auch auf die Intelligenz anwenden. Die Summe bleibt gleich, die Verteilung variiert. Menschen mit denkender Kleidung könnten also ihr eigenes Hirn ausschalten. "Wie gehts dir heute?" - "Moment, da muss ich erst mein T-Shirt fragen" - das wird wohl nie ein menschlicher Dialog werden.