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Dass die Fußball-Bundesliga vor großen Richtungsentscheidungen steht, wo es mitunter zu Machtkämpfen mit Siegern und Verlierern kommt, steht spätestens seit dem überraschenden Abgang von Liga-Geschäftsführer Georg Pangl fest. Tatsächlich sind die Problemfelder vielfältig - sie reichen von der schwierigen Suche nach einem Hauptsponsor, dramatisch rückläufigen Zuschauerzahlen, kundenfeindlichen Anpfiffzeiten, dem unaufgearbeiteten Wettskandal bis hin zu banal wirkenden Dingen wie fehlenden Rasenheizungen. Angesichts dessen scheinen nun manche die Nerven zu verlieren und fantasieren ernsthaft über ein Comeback der 16er-Liga. Zur Erinnerung: Dieses Liga-Format existierte bereits von 1982 bis 1993 und gilt heute noch als schlechteste und schädlichste Variante für den österreichischen Klub-Fußball überhaupt. Der damalige Liga-Präsident Hans Reitinger meinte später über dieses auf Druck der kleinen Vereine umgesetzte Format, dass es ein Fehler gewesen sei, deren Wünsche nicht bekämpft zu haben. Nun scheint sich die Sache zu wiederholen: Rapid ist offenbar bereit, seinen Widerstand aufzugeben, viele der kleinen Vereine reiben sich schon die Hände. Dabei wird eine 16er-Liga die Abwärtsspirale bei den Zuschauerzahlen und damit auch beim Werbewert der Liga und somit letztlich bei den Sponsor- und TV-Millionen nur noch verstärken. Denn Rapid gegen Austria oder Salzburg gegen Sturm würde es dann nur noch zwei Mal pro Jahr spielen - stattdessen permanent Dorfklub-Klassiker à la Horn gegen Hartberg. Live am Sonntagnachmittag auf ORFeins. Ähnliches gab es 1982 auch schon - mit Eisenstadt oder Wels in der 1.Division. Beide Klubs waren wenig später übrigens pleite.