Drei Viertel aller Österreicher glauben, dass der Islam mit westlichen Wertvorstellungen nicht vereinbar ist. Nun, für viele Moslems, die hier leben, gerne leben, und sich in dieser Gesellschaft wohl fühlen, ist das hart zu nehmen.
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Es ist aber anzunehmen, dass bei dieser Umfrage viele der Befragten weniger eine der Abrahamschen Religionen als vielmehr manche Länder im Kopf hatten.
Der Iran beispielsweise steht ja tatsächlich nicht für eine tolerante, offene Gesellschaft zur Verfügung. Dort werden Oppositionelle umgebracht, Frauen nicht gerade gleichgestellt. Schon beim Schweizer Minarett-Verbot zeigte sich, dass die Mehrzahl der Frauen für ein Verbot gestimmt hatten. Sie protestierten eigentlich gegen die Burka.
Vor Afghanistan fürchten sich die meisten Menschen. Und auch Saudi-Arabien ist eine Feudalherrschaft, auf Erdöl gegründet.
Es ist also ziemlich zu vermuten, dass es solche Länder sind, die der Religion ein so schlechtes Image geben. Denn das Wissen um den Islam dürfte eher schwach ausgeprägt sein in der Bevölkerung, nicht nur in der österreichischen.
Zum Teil liegt das an den hier arbeitenden islamischen Gemeinden selbst. Sie sind - nach den katholischen Christen - die zweitgrößte Kirchengemeinschaft in Österreich. Doch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit ist eher zögernd, defensiv. Einige wenige schotten sich tatsächlich ab und werden dann als Beispiel genommen, wie integrations-unwillig die Moslems doch generell sind.
Dass sich nun Politiker wie Strache draufsetzen und das Ergebnis der Umfrage als Bestätigung ihrer Politik sehen, macht die Sache um keinen Deut besser. Die anderen Parteien blieben dagegen weitgehend stumm. Nur nicht anstreifen bei der Umfrage, war da wohl die Devise.
Genau das ist falsch. Der FPÖ solche Themen zu überlassen, ist der Garant dafür, dass sich an der Meinung nichts ändert. Die Schule sollte einen umfassenden Ethik-Unterricht anbieten und detailliert Kenntnisse der anderen Religionen außer dem Christentum vermitteln.
Vor allem aber sollte diese Debatte nicht alles ablehnenden Parteien und den Religionsgemeinschaften selbst überlassen bleiben.
Ja, sollte...