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Der Vorwurf an sich fällt in die obere Mittelklasse der bisherigen U-Ausschuss-Aufreger. Ein "ganz normales Sponsoring" (© ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf), für das es leider keinen Beleg gibt - das könnte entweder auf schlampige Buchhaltung hindeuten oder doch, wie zumindest der Grüne Peter Pilz und Co. wittern, auf einen weiteren Nutznießer in Peter Hocheggers effizientem Geldverteilungssystem.
Geld bekommen hat aber nicht nur das ÖAAB-Magazin "Freiheit" von Werner Amon, sondern auch der SPÖ-Abgeordnete Kurt Gartlehner - für Windenergie, wie er sagt. Ob diese Vorwürfe strafrechtliche Substanz haben, muss die Justiz klären. Die politische Verantwortung obliegt aber den Parteien. Und da steht Amon weit mehr in der Schusslinie als Gartlehner. Denn Amons Rolle als Fraktionsführer im U-Ausschuss ist es, als integre Figur zur Aufklärung der diversen Vorwürfe beizutragen. Das als selbst Beschuldigter zu tun, klingt gelinde gesagt kurios. Drastischer ausgedrückt könnte er damit dem Ansehen der ÖVP und des U-Ausschusses schaden. Mit ihrem übereiligen "Njet" zu einem allfälligen Tausch des Fraktionsführers haben Amon und Kopf die Situation nicht entschärft.
Gartlehner hat wenigstens seine Funktion als Telekom-Sprecher ruhend gestellt. Auch nicht allzu mutig, aber immerhin.