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Der Jägermeister

Von Andreas Rauschal

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Um zu erfahren, was die Menschen abseits der globalen Nachrichtenlage bewegt, bietet sich ein Blick ins Regionalfernsehen an. Am Donnerstag etwa ließ ein Beitrag zum Thema "Jäger schießt auf Pferd" in "Oberösterreich heute" Brisanz vermuten - immerhin wurde daraus auch der Sendungsaufmacher gestaltet. Nach einer Zusammenfassung der kalten Fakten (das schwer verletzte Tier wurde letztendlich eingeschläfert) kam es zum Besuch beim Landesjägermeister persönlich. Es galt, kritisch nachzuhaken. Der Jägermeister allerdings erwies sich vom Schlag seiner Landsfrau Mizzi Fekter. Seine bollwerkgleiche Mimik beantwortete alle Fragen mit einem "Nein!!!", noch ehe diese gestellt werden konnten. Als tatsächliche Replik gab es den Hinweis, die Jagdprüfung sei besser als jeder der Jägerschaft nun nahegelegte Psychotest und Sicherheit ohnehin das oberste Gebot.

Wie könne er garantieren, dass nicht auch ein Wanderer durch Jägershand in die ewigen Jagdgründe eingehen werde? "Es braucht sich auch niemand fürchten vor einem Autofahrer, wenn er auf der Autobahn unterwegs ist. Wir wissen, dass es auch dort Schnellfahrer gibt und alkoholisierte Fahrer, auch da fürchtet sich niemand und dort braucht sich bei uns auch niemand fürchten."

Als Konsequenz, so der Jägermeister, sei eine verpflichtende Weiter-bildung allerdings "überlegenswert". Ob es sich dabei auch um einen Rhetorikkurs für den obersten Chef handeln könnte, wurde leider nicht diskutiert.