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Der JCI-Kongress tagte und tanzte

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Weltkongress der Jungen Wirtschaft International in Wien. | Wiener Vertrag für gerechte Wirtschaft. | Wien. Fast 5000 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern aus allen Kontinenten haben vergangene Woche am Weltkongress der Jungen Wirtschaft International (JCI) in Wien teilgenommen. Die JCI ist eine weltweite Vereinigung von jungen Unternehmern und Führungskräften, die in über 110 Ländern vertreten ist und der rund 200.000 Mitglieder angehören.


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Ziel der Organisation ist die Förderung und Ausbildung der Jungunternehmer. In Österreich gibt es über 2000 JCI-Mitglieder. Die Mitgliedschaft kann zusätzlich zu jener bei der Jungen Wirtschaft Wien (Wirtschaftskammer) beantragt werden.

Von Training bis Tanz: Mehr als ein Kongress

Diese Veranstaltung bot mehr als bei konventionellen Kongressen üblich: Neben Vorträgen von Wirtschaftsgrößen wie etwa Neil Holloway - dem neuen Microsoft-Präsidenten für Europa, Afrika und den Mittleren Osten - Seminaren und Trainings, wurde auch für ein umfangreiches Rahmenprogramm gesorgt: Vom Konzert der Wiener Philharmoniker über Parties im Volksgarten bis zum JCI-Ball in der Wiener Hofburg. Die Trainings umfassten unter anderem Persönlichkeitsentwicklung sowie Management- und Präsentationstechniken. "Alles, was einer Führungskraft im Job dienlich sein kann", erläuterte dazu Kongressdirektor Wolfgang Winkler gegenüber der "Wiener Zeitung".

Verpflichtung zu sozialem Handeln

Ein Schwerpunktthema des Kongresses war die Selbstverpflichtung von Unternehmen zu sozial verantwortlichem Handeln. JCI macht sich stark für ein nachhaltiges Wirtschaften mit sozialen Standards. So wurden mit der feierlichen Unterzeichnung des "Vienna CSR-Treaty" Vorgaben für die Wirtschaft fixiert, die von den Mitgliedern der JCI in ihre Betriebe weiter getragen werden.

Der nächste Weltkongress der JCI wird in Seoul (Korea) stattfinden, den Europakongress wird im kommenden Jahr Tallinn (Estland) ausrichten. Zudem gibt es jedes Jahr eine Vielzahl anderer nationaler und internationaler Veranstaltungen.

Großes Interesse aus Osteuropa

"Der Kongress in Tallinn wird der erste sein, der in Osteuropa ausgerichtet wird. Er gibt uns auch die Möglichkeit, Tallinn als Kongress-Stadt zu etablieren", betont Ardo Reinsalu (31) von der estischen JCI. Bereits als Estland noch zur Sowjetunion gehörte, sei über finnische Geschäftspartner der Kontakt zur JCI entstanden. Nach der Unabhängigkeit Estlands folgte schließlich der Aufbau einer eigenen Organisation. Reinsalu rechnet mit großem Interesse an dem Kongress in seiner Heimat. "Estland ist zwar Teil der EU, aber viele waren noch nicht dort", auch das könnte die JCI-Mitglieder motivieren, nach Tallinn zu reisen.

Reinsalu selbst ist Jungunternehmer im Tele-Medizin-Bereich. Geschäftskontakte knüpfen, sich gegenseitig weiterhelfen und innerhalb der Organisationen lernen, Führungsaufgaben zu übernehmen, sind für ihn die wesentlichen Vorteile einer JCI-Mitgliedschaft.

Bei der Veranstaltung in Wien waren aufgrund der geografischen Lage überdurchschnittlich viele Teilnehmer aus Osteuropa. "Ich werde der nächste Präsident der JCI in Rumänien sein, da möchte ich hier natürlich auch etwas für das Image von Rumänien tun", erklärt etwa der Rumäne Anrej Kostache (27). Insgesamt sind 25 seiner Landsleute nach Wien gekommen.

Rund 200 Personen sind Mitglied bei der JCI-Rumänien, und es werden mehr werden, ist Kostache überzeugt. "Wir sind ein großes Land, die jungen Leute sind motiviert. Wir möchten mit JCI zur stärksten Stimme für junge Unternehmer werden". Auch bei der Regierung wolle man sich künftig mehr Gehör verschaffen. "Wir wollen Führungspersönlichkeiten herausbilden, die etwas zu sagen haben", so Kostache. Er ist durch die internationale Studentenorganisation Aiesec auf die JCI gestoßen.

Mehr unter . . .

www.jci.cc

www.jungewirtschaft.at

www.aiesec.org