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Der Kalvarienberg in Retz

Von Alexander Bartek (Bürgerjournalist)

Gastkommentare

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In der Nähe von Retz, gleich bei der Windmühle, befindet sich ein wunderschöner Kalvarienberg mit einer Kreuzigungsgruppe und vier weiteren Figurengruppen.

Im Internet finden sich zu diesem Kalvarienberg nur wenige Fundstellen, offensichtlich besteht hier noch etwas Nachholbedarf. Meine Recherchen (wohlgemerkt als Fotograf und nicht als Historiker) haben daher nicht all zu viel ergeben:

Als belegt kann wohl angesehen werden, dass die Kreuzigungsgruppe von der Eggenburger Werstätte des Jakob Seer geschaffen wurde.
In einem Vertrag vom 15. 9. 1726 hat man sich dazu verpflichte,  bis zum Beginn der Fastenzeit des Jahres 1727 die Kreuzigungsgruppe fertigzustelle.

Wer allerdings der Auftraggeber war, darüber gibt es unterschiedliche Angaben. Einerseits wird der Retzer Rauchfangkehrer Majonelli genannt, andererseits der Retzer Pfarrer oder auch das Stift St. Pölten. Auch der ausführende Meister ist nicht bekannt.

Was das Jahr der Fertigstellung anbelangt steht im Vertrag 1727, an einer der Figurengruppen ist das Jahr 1737 eingetieft. Diese dürften somit erst später entstanden sein.

Die aus Zogelsdorfer Stein errichtete Anlage des Retzer Kalvarienbergs besteht nicht aus den üblichen Kreuzwegstationen, sondern folgt den Gesetzen des schmerzhaften Rosenkranzes.

Nach dem Abschied Jesu von seiner Mutter Maria, einer sogenannten "Urlaubs-Marter" folgen eine Ölberg-Szene, die Geißelung, die Dornenkrönung, die Veronika-Szene und schließlich die Kreuzgruppe, bestehend aus Jesus Christus, den beiden Schächern, der heiligen Magdalena sowie Maria und Johannes.