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Den Verein zur Gründung einer Musikschule in Penzing (VGMP) gibt es nun schon seit dem Jahr 2000. Ein Gruppe junger Musik- und Instrumentallehrer hatte es sich vor vier Jahren zur Aufgabe gemacht, dem 14. Wiener Gemeindebezirk zu einer eigenen, von der Stadt Wien geförderten Musikschule zu verhelfen, um den Kindern in erreichbarer Nähe eine musikalische Ausbildungsstätte zu ermöglichen. Mit mäßigem Erfolg, denn die Schule gibt es bis heute nicht. "Dabei hat Penzing mehr Einwohner als St. Pölten und Bregenz zusammen (80.000, Anm.)", rechnet Nicole Marte vom VGMP vor.
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Eine Musikschulstatistik aus dem Statistischen Jahrbuch 2001 beleuchtet sehr gut dieses Problem: Während in Vorarlberg von 1.000 Einwohnern unter 30 Jahren 95 Personen eine Musikschule besuchen, gehen in Wien nur zehn in den Instrumental- oder Gesangsunterricht an einer Musikschule.
Marte trat mit ihrem Verein bereits durch diverse Aktionen an die Öffentlichkeit. So wurde etwa ein Musik-Aktionstag im Technischen Museum organisiert, bei dem unter anderem Elisabeth Leonskaja, ein Ensemble der Wiener Symphoniker und Ernst Kovacic ein Benefizkonzert für die Sache spielten.
"Presse und Fernsehen berichteten, politisch Verantwortliche gaben Versprechen ab, doch außer einer minimalen Förderung der MA 13 ist nichts geschehen", bedauert Marte.
Um mit einem ersten Schritt dieses musikpädagogische Defizit zu beheben, hat der Verein inzwischen mit idealistischem Engagement zwei Gruppen für Musikalische Früherziehung eingerichtet. Mit Spendensammlungen und einer "Klangbaustein-Aktion" wurde unter anderem ein Orff-Instrumentarium finanziert.
"Die große Nachfrage nach Musikalischer Früherziehung bestätigt die Tatsache, dass ein Bedarf nach musikalischer Grundausbildung vorhanden ist und dass unsere Bemühungen gerechtfertigt sind", meint Marte. Eine Meinung, die eine Reihe prominenter Persönlichkeiten mit ihr teilen.
Dem vom Verein aufgestellten Unterstützungskomitee zum Ausbau der Standorte des Wiener Musikschulen und zur Festigung des gesellschaftlichen Stellenwerts der Wiener Musikschulen durch ein ordentliches Musikschulgesetz gehören derzeit bereits 47 namhafte Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Forschung an.
In einer Unterstützungserklärung haben Prominente wie Nikolaus Harnoncourt, Ioan Holender, Joe Zawinul,Werner Hasitschka, Rektor der Universität für Musik und darstellende Kunst, und Clemens Hellsberg, Vorstand der Wiener Philharmoniker, nicht nur Unterschriften, sondern auch persönliche Kommentare beigesteuert.
Ein Wunschgebäude hätte der Verein mittlerweile auch schon: ein seit Jahren leerstehendes, zentral - in einem Schulgelände - gelegenes Bundesgebäude beschäftigt den Verein seit langer Zeit. "Mit rund 500.000 Euro könnte diese wunderschöne Villa Ita zu einer Musikschule umgewidmet und adaptiert werden", so Marte. n