Zum Hauptinhalt springen

Der Kaukasus als "Schlüsselfrage"

Von Andreas Stangl

Europaarchiv

Litauen setzt Schwerpunkt auf Ex-Sowjet-Republiken. | Vilnius. (apa) Die Annäherung der drei südkaukasischen Republiken Georgien, Armenien und Aserbaidschan an EU und NATO ist eines der Hauptanliegen der litauischen Außenpolitik. Das geht aus Aussagen von Staatspräsident Valdas Adamkus und von Außenminister Antanas Valionis in den letzten Tagen hervor.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Adamkus sagte am Montag nach einem Treffen mit dem armenischen Außenminister Vardan Oskanian, die Kooperation der drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland mit den drei Republiken im Südkaukasus sei eine der "Schlüsselfragen" der litauischen Außenpolitik. Einige Tage davor hatte Außenminister Valionis in einem Interview gemeint, er könne sich Georgien, Armenien und Aserbaidschan künftig als Mitglieder in EU und NATO vorstellen.

Alle drei baltischen Republiken betrieben im vergangenen Jahr einen regen diplomatischen Austausch auf höchster Ebene mit den südkaukasischen Staaten, zahlreiche Kooperationsabkommen auf wirtschaftlicher, exekutiver und kultureller Ebene wurden unterzeichnet. Zuletzt hatten Anfang Oktober Valionis und seine georgische Amtskollegin Salome Surabischwili einen gemeinsamen Aufruf zu verstärkter Zusammenarbeit der baltischen und südkaukasischen Staaten unterzeichnet.

Gemeinsamkeiten

"Sie waren zusammen mit uns vor 20 Jahren in der Sowjetunion. Wir haben es heute bis in die EU und in die NATO geschafft. Wenn uns das gelungen ist, dann kann ihnen das auch gelingen, auch wenn der Weg ein sehr langer ist", sagte Valionis vergangene Woche. Valionis betonte auch die Bedeutung der künftigen politischen Entwicklung in Russland für die EU-Annäherung der beiden ehemaligen Sowjetstaaten Ukraine und Weißrussland. "Wenn die Zusammenarbeit mit Russland gut läuft, dann wird diese Region eine der wichtigsten der Welt und Litauen landet im Zentrum Europas. Wenn die Entwicklung in Russland jedoch schief geht, dann werden wir in zehn, 20 oder 30 Jahren einen neuen Eisernen Vorhang haben."