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Man muss kein ausgemachter Fan des seit vergangener Saison gültigen Ligaformats sein, um auch ganz ohne adventliche Milde festzustellen: Die schlimmsten Befürchtungen haben sich zumindest in der tipico-Liga nicht bewahrheitet. Alleine der heurige Herbst hat durch das enge Rennen zwischen Meister Salzburg und seinem Vize Lask, die nur durch zwei Punkte getrennt sind, sowie einen nie dagewesenen Torreigen einiges an Spannung und Spektakel geliefert, im Kampf um den ominösen Strich sorgt diesmal unfreiwillig die Austria (so wie im Vorjahr Rapid) für Nervenflattern bei zigtausenden Fans. Apropos Fans: Auch die Zuschauerzahlen sind alles andere als eingebrochen. Und die Tatsache, dass mit Salzburg und dem Lask zwei Teams europäisch überwintern - und diese von kaum einer der anderen Europa-League-Mannschaften auch nur insgeheim als Wunschlos für das Sechzehntelfinale gehandelt wurden -, zeugt davon, dass der heimische Fußball durchaus einen gewissen Kick hat.
Freilich hat es eine solche Konstellation schon gegeben, und natürlich müssen viele Liga-Tore - nach 18 Runden liegt der Schnitt bei 3,55 pro Spiel - nicht unbedingt auf die Qualität der Meisterschaft schließen lassen. Umgekehrt könnte man nämlich auch sagen: Die anderen Klubs sind einfach zu schlecht, um mit Tormaschinen wie Salzburg Schritt zu halten. Ein seriöseres Kriterium bietet daher der Blick auf vermeintlich kleinere Teams und deren Entwicklungsfähigkeit. Hier sei auf den WAC verwiesen, der sich international zumindest vom Status eines echten Nobody befreit hat. Mehr war heuer für die Kärntner, die sich in der Liga mit Rapid um den dritten Platz matchen, halt nicht drin. Doch alleine diese Möglichkeit könnte als Inspiration für andere Klubs dienen, für die Großtaten à la Salzburg unerreichbar scheinen.
Es wäre zumindest ein Gedanke, der Jahreszeit entsprechend.