Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 6 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die Temperaturen steigen wieder in hochsommerliche Bereiche. Flaut der noch kühle Frische spendende Wind ab, droht nicht nur der österreichischen Hauptstadt wieder Hitzestau zwischen den Häuserfassaden. Ein Umstand, mit dem so mancher Bewohner seine liebe Not hat. Der Vorteil daran: Not macht erfinderisch. Beinahe ohne Ausnahme.
In den USA hat man vergangenen Sommer damit begonnen, in Griechenland heuer, bis zu uns wird der Trend es wohl auch noch schaffen: Stadtplaner bestreichen Straßen mit weißer Farbe, um die Temperaturen zu senken und ein Verweilen in Metropolen erträglicher zu machen - für all jene, die sich nicht ins kühle Sommerhaus absetzen können. Der Effekt der hellen Oberfläche ist physikalisch nachvollziehbar wie bekannt. Schließlich reflektiert Weiß das eintreffende Licht und damit die Wärme, während das Dunkelgrau des klassischen Asphalts beides speichert. Noch befinden sich die Umfärbungen in der Testphase,
es wird mit Inhaltsstoffen experimentiert, Oberflächenmessungen werden vorgenommen. Wie und ob sich chemische Dämpfe dieser Beläge negativ auswirken könnten bei einer großflächigen Anwendung und wie oft man die Beschichtung erneuern würde müssen, ist also noch offen.
Vielleicht kommt einem besonders findigen Stadtplaner aber auch noch die viel unglaublichere Idee, entlang der Straßen einfach Bäume zu pflanzen. Vielleicht sogar jene Arten, die vor dem Bau der Straßen dort beheimatet waren. Denn manchmal ist der klügste Blick der zurück.