Zum Hauptinhalt springen

Der Komet und Donald Trump

Von Edwin Baumgartner

Kommentare
"Wiener Zeitung"-Klassikexperte Edwin Baumgartner.

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 4 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Neulich irgendwo in den USA.

- Was ist ein Komet?

- Ich mache es einfach für Dich, Donnie: ein Himmelskörper.

- Kann er mir auf den Kopf fallen?

- Wieso interessierst Du Dich plötzlich für Astronomie?

- Einer hat getwittert, am 2. November kommt ein Komet. Du weißt, was am 3. November ist?

- Du meinst die Wahlen.

- Genau, Mellie. Kann der Komet die Wahlmaschinen so beeinflussen, dass Joe gewinnt? Und kann er meinen Twitter-Account hacken?

- Eher nicht.

- Und wenn er geradewegs durch die Decke vom Weißen Haus mir auf den Kopf saust?

- Das wäre echt . . . Na ja . . .

- Sag schon: Wäre das ein Grund, die Wahlen anzufechten?

- Du könntest es versuchen. Es fragt sich nur, ob Du in diesem Fall noch was davon hast.

- Wieso?

- Wenn so ein Komet Dir auf den Kopf fällt . . . Lassen wir das, Donnie, das belastet Dich nur unnötig.

- Was spielst Du die ganze Zeit mit Deinem iPhone, Mellie?

- Ich hab nur Kometen gegoogelt.

- Und?

- Supertoll Donnie! Da steht, im Jahr 44 vor Christus hat ein gewisser Octavian einen Kometen als Bestätigung dafür genommen, Julius Caesar zu vergöttlichen.

- Und was hat Caesar dazu gesagt?

- Unwichtig, Donnie, belaste Dich nicht mit solchen Kleinigkeiten.

Pause.

- Du, Mellie . . .

- Ja, Donnie?

- Kommt das nicht aufs Gleiche hinaus? Ich meine: Gott oder Präsident der USA?