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Elite-Uni: Plötzlich gibt es wieder mehr Konsens als Konflikt. | Zumindest hat sie der deutschen Sprache österreichischer Prägung bereits eine Eindeutschung des englischen Begriffs "excellence" beschert, die nichts mit der Anrede von Bischöfen oder Botschaftern zu tun hat: die "Elite-Uni", die keine Universität im üblichen Sinn, sondern eben eine "Exzellenz"-Einrichtung der Wissenschaft sein soll.
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Sorgte das Abtauchen der Initiatoren um den Physiker Anton Zeilinger nach der Standortentscheidung für Gugging für Unsicherheit, so hat offenkundig das "Internationale Komitee" unter dem ehemaligen Präsidenten des Weizmann-Instituts (Israel), Haim Harari, eine Wende geschafft. Dessen deutliche Forderung, die Wissenschaft, nicht die Geldgeber aus Politik und Wirtschaft, müssten im "Institute of Science and Technology Austria" (Ista) das Sagen haben, wird offenbar beherzigt. Das Kuratorium soll nun mindestens zur Hälfte aus Wissenschaftern bestehen.
Gleichzeitig werden, was laut Bildungsministerium immer geplant war, die Mittel des Wissenschaftsfonds FWF aufgestockt. So sieht auch die SPÖ, die jüngst noch theatralisch den Wissenschaftsausschuss im Parlament verließ, ihre Forderungen erfüllt. Nach dem Konflikt zeichnet sich ein breiter Konsens ab - weil vielleicht alle die Einsicht gewonnen haben, dass im Wissenschaftsbereich wenig politisches Kleingeld zu gewinnen, aber viel für das Land zu verlieren ist.