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Eile mit Weile - das gilt im ohnehin nicht sehr tempofreudigen Österreich auch beim Thema Restitution. Aktueller bzw. Langzeit-Anlass: Egon Schieles Gemälde "Mutter mit zwei Kindern III". Seit Jahren hängt es im Belvedere. Ob das auch rechtens ist, konnte der Restitutionsbeirat bisher aber nicht klären.
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Zweimal war der Fall schon vertagt worden. Am Mittwoch ist es zum dritten Mal passiert, aber zugunsten einer neuen Vorgangsweise: In den nächsten zwei Wochen will das Gremium einen Bericht mit allen Argumenten für und wider Restitution an Claudia Schmied schicken. Als Kulturministerin liegt die letztgültige Entscheidung ohnehin bei ihr. Nur: Bisher lieferte ihr das Gremium stets klare Empfehlungen.
Dass das bei der "Mutter mit zwei Kindern III" nicht der Fall ist, lässt sich allerdings bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Denn die Dinge liegen hier alles andere als einfach. Zwar wurde das von den Nazis beschlagnahmte Bild nach dem Krieg restituiert, 1951 dann an das Belvedere verkauft. Allerdings: Ob dieser Verkauf eventuell mit einem Ausfuhrverbot in Zusammenhang steht, das ist die heikle Frage.
Dennoch: Es bleibt zu hoffen, dass sie noch heuer gelöst wird. Obwohl man es ja auch so sehen könnte: Nach jahrzehntelanger Untätigkeit beim Thema Restitution fallen die Entscheidungen nun immerhin vergleichsweise schnell.