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Fahren Sie Auto? Fliegen Sie öfter auf Urlaub? Dann gehören Sie zur Gruppe jener Menschen, die sich scheinbar ihr eigenes Grab schaufeln. Nein, nicht wegen der Unfallgefahr - wegen des Lärms, den Sie verursachen. Wie das Magazin "Scobel" Donnerstag auf 3sat anhand aktueller Untersuchungen belegte, ist Lärm bereits für 75 Prozent der Deutschen "Umweltgift Nummer 1". Die meisten (55 Prozent) leiden unter Straßen-, gefolgt von Flug- (35) und Bahnlärm (25). Man sah Beispiele dicht befahrener ehemaliger Geschäftsstraßen, heute verslumt, jede zweite Wohnung leer, die Mieten im Keller. Ähnliches gilt mittlerweile für (bekannte) Flugschneisen, wo Liegenschaften rasch an Wert verlieren, und die wegziehen, die es sich leisten können. Wie Scobel recherchierte, laufen auch die von Lobbyisten gern als "Wirtschaftsmotoren" angepriesenen Lärmzentren, etwa Flughäfen, nicht immer rund. So baute der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport zwischen 2007 und 2010 trotz Ausbaues zwei Drittel seiner 30.000 Arbeitsplätze ab; unter den verbliebenen häufig Billig-Jobs im unteren Lohnniveau, dafür mit überdurchschnittlich hohem Krankenstandsanteil. Denn der Lärm macht krank. Wie ein Kardiologe anhand neuester Studien erläuterte, entstehen bei erhöhter Beschallung (ab etwa 60 Dezibel) Stress-Hormone, die gefäßverengend wirken und den Blutdruck hochjagen. Die Folgen: Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen, Depressionen, Herz-Kreislaufversagen, Schlaganfall; letzterer eine der häufigsten Todesursachen.