Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. ist die so genannte Sedisvakanz eingetreten, die bis zur Inthronisation des neuen Papstes dauert.
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In dieser Zeit übernehmen die nunmehr 183 Kardinäle das Regiment im Vatikan und in der Weltkirche. Das Kardinalskollegium bereitet in täglichen Kongregationssitzungen vor allem das Begräbnis des alten Papstes und das Konklave zur Wahl eines neuen Kirchenoberhauptes vor.
Seit 1846, als Langzeitpapst Pius IX. (1846 - 1878) gewählt wurde, betrug die Dauer des Sedisvakanz niemals länger als 30 Tage (bei der Wahl Pius XII. im Jahr 1939).
Zwischen dem Tod von Johannes Paul I. und der Inthronisation seines Nachfolgers Johannes Paul II. vergingen im Jahr 1978 24, zwischen dem Tod von Papst Paul VI. und der Amtsbesteigung von Johannes Paul I. - ebenfalls 1978 - 28 Tage.
Die längste Sedisvakanz gab es im 13. Jahrhundert als der Stuhl Petri vom 29.11. 1268 bis zum 27. 3. 1272 für 1214 Tage verwaist war. 17 Kardinäle brauchten damals 589 Wahltage, bis Gregor X. gekürt war. 871 Tage war der Stuhl des Fischers nach dem Rücktritt des von Gregor XII. am Konzil in Konstanz im Jahr 1415 verwaist, bis Martin V. am 21. 11. 1417 die Tiara aufgesetzt bekam. Nur zwei Tage kürzer - 869 Tage dauerte die Sedisvakanz zwischen den französischen Päpsten Klemens V. und Johannes XXII. vom 20. 4. 1314 bis zum 5. 9. 1316. 595 Tage dauerte es vom Tod von Papst Coelestin IV., der zwei Wochen nach seiner Wahl am 10. 11. 1241 vermutlich ungekrönt verstorben war, bis zur Krönung seines Nachfolgers Innozenz IV. am 28. 6. 1243.