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Die neuntägige Trauerzeit nach dem Tod des Papstes, deren Mittelpunkt das Begräbnis von Johannes Paul II. bildet, ist noch nicht vorüber - und schon steht die Zeit danach im Mittelpunkt medialer Spekulationen. Die Hauptattraktion ist das Konklave, die geheimnisumwitterte Wahl des Papstes.
Am Dienstagabend setzte sich auch der ORF mit dieser Frage auseinander und zeigte in der Reihe "kreuz&quer" die Dokumentation "Wie man einen Papst wählt". Dabei handelte es sich um keine ORF-Eigenproduktion, sondern um eine Sendung des "History Channel", eines Pay-TV-Senders, der nur in deutschen Kabelhaushalten zu empfangen ist.
In den letzten Jahren haben sich Spartenkanäle in jenen Bereichen entwickelt, in denen die Vollprogramme Schwächen aufweisen: von Musik über Natur, Erotik bis hin zur Geschichte. Das Angebot ist vielfältig, die Qualität unterschiedlich. Neben aufwändigen Produktionen (u. a. mit exklusiv gefilmter Öffnung einer Pyramiden-Kammer mit High-Tech-Kameras), sind auch viele billig produzierte Füller dabei.
Die Konklave-Doku von Andrew Rothstein war eine Art Mittelding. Durchaus informativ, ohne allzu sehr in die Tiefe zu gehen, ein wenig aufbauschend, ohne sensationslüstern zu sein - und jederzeit einsetzbar: diesmal und auch beim nächsten Konklave, das vielleicht schneller kommt, als man vermuten würde, schließlich fanden auch im Jahr 1978 zwei Papst-Wahlen statt.