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Ivica Kostelic hat in seiner Karriere schon viel gewonnen - nun kam noch ein ganz besonderer Titel dazu: Abseits der Slalom-Show von Marcel Hirscher, dem Abfahrtsspektakel auf der Streif und dem nervigen Medienhype um Arnold Schwarzenegger krönte sich der Kroate zum letzten Hahnenkamm-Sieger der Geschichte.
Denn Hahnenkamm-Sieger darf sich nur nennen, wer die klassische Kombination aus Abfahrt und zwei Slalom-Läufen gewinnt - so wollen es die Veranstalter aus der Gamsstadt. Und das schon seit 1931, als der Titel erstmals vergeben wurde. Im nächsten Jahr ist es allerdings vorbei mit dieser Tradition, denn stattdessen soll eine Super-Kombination (aus Super G und Nachtslalom) über die Bühne gehen. Das bedauern viele - nicht nur die stolzen Veranstalter, sondern junge wie alte Fahrer im Lager. Und das nicht nur, weil sich die Super-Kombi nicht durchsetzen und die Anzahl der Allrounder nicht erhöhen konnte.
"So etwas zu zerstören, ist unglaublich. Heute kann man alles bauen, aber nicht Tradition. Das ist der älteste Bewerb im Skisport. Und der wird durch einem Hybrid-Bewerb nichts gewinnen, aber viel verlieren", warnte Kostelic. Ihm assistierten Hirscher und Felix Neureuther, die ebenfalls das Ende dieses Klassikers bedauerten. Man hätte sich gewünscht, dass über dieses Thema in Kitzbühel mehr diskutiert worden wäre als über Startlisten-Rückreihungen, unfahrbare Slalomkurse oder den ganzen Promi-Auflauf.
Faktum ist aber, dass ein Argument der FIS sicher nicht stimmt - nämlich dass es zu wenige Kombinierer gäbe. Zehn Fahrer klassierten sich am Sonntag in die Kombi-Wertung, im Vorjahr waren es 16. Zu Ingemar Stenmarks Zeiten waren es oft nur vier bis fünf Läufer - mit teils astronomischen Abständen. Der Hahnenkamm-Titel ist übrigens die große Lücke in der langen Trophäenliste des schwedischen Ski-Königs.