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Der letzte US-Veteran des Ersten Weltkrieges ist tot

Von Rainer Mayerhofer

Politik

Frank Buckles wurde 110 Jahre alt. | Washington. Knapp vier Wochen nach seinem 110. Geburtstag ist in Charles Town/West Virginia der letzte US-Veteran des Ersten Weltkrieges gestorben. Frank Woodruff Buckles, am 1. Februar 1901 in Bethany/Missouri geboren, war als 16-Jähriger im August 1917 erst nach mehreren Anläufen in die Armee aufgenommen worden, nachdem er sich älter gemacht und behauptet hatte, er habe seine Geburtsurkunde daheim in der Familienbibel vergessen.


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Mit dem Schiff Carpathia, das fünf Jahre zuvor die Überlebenden der Titanic aufgenommen hatte, reiste er nach Europa, wo er als Ambulanz-Fahrer in England und Frankreich zum Einsatz kam. Nach Kriegsende bis zum Ausscheiden aus der Armee im Jänner 1920 war er für die Repatriierung deutscher Kriegsgefangener eingesetzt. Als Mitglied einer zivilen Schifffahrtslinie geriet Buckles selbst 1942 in Manila in japanische Kriegsgefangenschaft und wurde erst drei Jahre später befreit.

In seinen letzten Lebensjahren setze sich Buckles für die Verwirklichung eines würdigen Denkmals für die US-Soldaten des Ersten Weltkrieges ein, konnte dessen Fertigstellung aber nicht mehr erleben.

Frank Buckles soll am Heldenfriedhof in Arlington beigesetzt werden.

Nach dem Tod von Buckles leben weltweit nur noch zwei anerkannte Veteranen des Ersten Weltkrieges: In Perth in Australien feiert am kommenden Donnerstag Claude Stanley Choules, ein britischer Matrose und der letzte lebende Kombattant des Ersten Weltkrieges seinen 110. Geburtstag. In Kings Lynn/ Norfolk wurde am 19. Februar Florence Beatrice Green, die 1918 als Kellnerin bei der Royal Airforce tätig war, 110 Jahre alt.