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Wenig Wachstumspotential sieht die Generali Vienna-Gruppe auf dem österreichischen Versicherungsmarkt. Ein Grund, um sich noch stärker in Osteuropa zu engagieren.
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Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der Generali Holding Vienna AG, Dietrich Karner, kommen derzeit 12,5% des konsolidierten Prämienaufkommens aus Reformstaaten (Ungarn, Tschechien, Slowenien,
Slowakei, Rumänien und Polen), die noch einen enormen Aufholbedarf hätten. Die Generali Vienna, die innerhalb der Konzernstruktur der italienischen Assicurazioni Generali für Österreich,
Zentraleuropa und die Beteiligung in Deutschland (Generali Lloyd) zuständig ist, will sich in den kommenden Jahren ein großes Stück vom Kuchen abschneiden. Die Wachstumsraten des
Prämienaufkommens in den Ländern Osteuropas würden bis zu 20% betragen, die Traditionsmärkte hingegen stagnierten, sagte Karner am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten. In Ungarn operiert
die Generali schon seit drei Jahren mit Gewinnen, in Tschechien wurde bereits der Break-even erreicht. In den schwarzen Zahlen sind auch Rumänien und Slowenien, die Slowakei bilanziert
ausgeglichen, und in Polen soll in fünf Jahren der Turnaround erreicht werden.
Den Aktienkurs der Generali Vienna Holding AG sieht Karner "krass unterbewertet". Ein Delisting von der laut Karner "nicht gerade attraktiven" Wiener Börse sei aber nicht vorgesehen. Auch ein
Aktienrückkauf sei nicht geplant. Die italienische "Mutter" der Generali Vienna hält derzeit noch knapp unter 90% der Anteile. Und sollte sie auch besser behalten, denn "größere Pakete würden vom
Markt nicht gut aufgenommen werde", meinte Karner. Den Aktionären stellte er für 1999 eine höhere Dividende in Aussicht. Zuletzt waren 20% (nach 17%) gezahlt worden. Das Bruttoergebnis werde
heuer besser ausfallen.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres nahm die Generali Vienna-Gruppe 22,9 Mrd. Schilling an Bruttoprämien ein und lag mit einem Marktanteil von knapp 17% hinter der UNIQA (19,25%) und der Gruppe
der Wiener Städtischen (17,51%) an dritter Stelle. Die Kapitalanlagen betrugen 106,4 Mrd. Schilling.