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Der "Magic Wagon", den es fast nicht gegeben hätte . . .

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Die Fama geht so: Hätte der legendäre Chrysler-Chef Lee Iacocca damals, Anfang der 80er Jahre, auf die Marktforscher gehört, wäre eines der erfolgreichsten amerikanischen Automobile nie gebaut worden - die Theoretiker sahen nämlich keinen Markt für einen "Magic Wagon", einen Kleinbus, einen Minivan. Ford hatte das Konzept - "größer als ein Kombi, kleiner als ein Laster" - einst abgelehnt, also baute Dickschädel Iacocca es für Chrysler. 20 Jahre und mehr als zehn Millionen verkaufte Exemplare später - davon fast eine halbe Million aus Graz - ist der Chrysler Voyager immer noch der Platzhirsch in dem von ihm geschaffenen neuen Segment.


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Im Lauf der letzten 20 Jahre wurde der bahnbrechende Minivan von Chrysler in einer stetig wachsenden Zahl von Märkten außerhalb Nordamerikas eingeführt. Heute wird er in rund 72 Ländern der Welt angeboten. Und selbst in Chile oder Japan gelten Chrysler Minivans als richtige Antwort auf die Frage nach Nutzwert, Praxistauglichkeit und Stil.

Schon 1983 wurde der Minivan erstmals von der früheren Chrysler Corporation vorgestellt, doch erst 1987 erreichte das neue Phänomen, auch als Multi-purpose vehicle (MPV) bekannt, die Märkte Europas. Seither hat die Chrysler Group den Minivan immer wieder überarbeitet. Rechtzeitig zum 20. Geburtstag wurde vor kurzem der Meilenstein von zehn Millionen weltweit verkauften Einheiten erreicht.

"In Nordamerika wurde der Minivan im Laufe der 80er Jahre zu einer Ikone der Autokultur. Seine internationale Einführung half, das Marktsegment zu definieren und die Marke Chrysler weltweit zu etablieren", erklärt Thomas Hausch, Executive Director International Sales und Marketing der Chrysler Group. "Sein innovatives Design und seine Vielseitigkeit haben die Art und Weise des Personentransports für immer verändert."

Mit dem erklärten Ziel, die Präsenz in Europa deutlich auszubauen, kamen 1993 die ersten Chrysler Voyager mit Dieselantrieb auf den Markt. Heute werden rund 70 Prozent aller Chrysler Voyager in Europa mit Dieselantrieb ausgeliefert. Im Jahr 2000 sorgte ein Chrysler Voyager SE aus der aktuellen Voyager-Baureihe für einen neuen Weltrekord in der Kategorie Minimalverbrauch: Angetrieben von einem 2.5 Liter Commonrail-Turbodiesel (CRD), legte er mit einer einzigen Tankfüllung eine Distanz von 1.724 Kilometern zurück.

1996 gab es die ersten Versionen mit Rechtslenkung, die den Zugang zu Märkten wie Großbritannien, Japan, Australien und Südafrika ermöglichten. Weniger als acht Jahre nach der erfolgreichen Einführung des rechtsgelenkten Modells, im Juli 2003, wurde in Großbritannien die Zahl von 30.000 verkauften Chrysler Minivans überschritten.

In den USA verkauft die Chrysler Group doppelt so viel Minivans der Marken Chrysler und Dodge wie die nächsten Mitbewerber General Motors oder Ford, und dreimal so viel wie Honda. Minivans sind auch die meistverkaufte Fahrzeugkategorie der Chrysler Group außerhalb der USA.

In Graz, wo bisher bereits mehr als 450.000 Voyager vom Band liefen, wird das Erfolgsmodell nunmehr von Magna Steyr zumindest bis 2006 gebaut - für den europäischen Markt und jene Länder, die ihn rechtsgesteuert brauchen.

In Österreich - seit 1988 wurden hier knapp 35.000 Voyager zugelassen - werden 12 Varianten angeboten: Zwei Motoren, zwei Längen und zwei Antriebssysteme - Front- oder Allradantrieb - können kombiniert werden. Ab 31.550 Euro ist man dabei.