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Der Markt soll’s für Salzburg richten?

Von Christoph Rella

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Muss jetzt ORF-Sportreporter Rainer Pariasek um seinen Job bangen? Wohl eher nicht, besteht doch die Sportberichterstattung des öffentlichen Rundfunks - gottlob - nicht nur aus Fußball. Dass es aber irgendwann mit der Übertragung von Fußballspielen im Free-TV vorbei sein könnte, dafür mehren sich die Anzeichen. Der im Juni verkündete Verlust der internationalen Rechte für Champions- und Europa-League ab der Saison 2018/19 - an Sky und DAZN - war da lediglich der Anfang, die österreichische Bundesliga könnte rasch folgen.

Zumindest, wenn es nach dem kaufmännischen Geschäftsführer von Red Bull Salzburg, Stephan Reiter, geht. "Free-TV ist kein Muss", tönte der Manager im Vorfeld des Europa-League-Spiels seiner Mannschaft im türkischen Konya und erklärte offen: "Es ist ein Unterschied, ob wir eine Million Einnahmen haben oder erheblich mehr." Dass mit einem Ausverkauf der Liga-Rechte an Pay-TV- und Online-Anbieter das Fußballschauen für die hiesigen Fans teurer wird und auch ein Stück nationaler Identität aus der Hand gegeben wird, scheint Reiter nicht zu jucken. Indessen legte er noch nach: "Dass wir keinen Riesenwettbewerb der Privatsender und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben, ist bekannt und für das Produkt Fußball sicher nicht von Vorteil."

Interessant. Wenn, dann ist das vielleicht für die Salzburg-Kassa nicht von Vorteil, für die Fans in Österreich aber sehr wohl. Wenn Reiter mutiger wäre, könnte er

auch zugeben, dass er nach der Zurückstutzung von Red Bull vom Geldgeber zum bloßen Sponsor gern noch mehr hätte. Aber bitte nicht auf Kosten der Fans.