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Der McDonald’s-Skandal

Von Ina Weber

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Wenn der Skandal zur Normalität wird, dann hat das Fernsehen seine Mitschuld zu tragen. Längst sind wir es gewöhnt, das Geilste, Schönste, Unglaublichste, Skandalöseste, Unanständigste, das Beste zu erwarten, was das Fernsehen nun mal zufälligerweise jeden Tag zu bieten hat. Enthüllt wird nicht mehr fürs Leben, sondern für die Minuten, die der Beitrag lang ist. Skandale werden nahezu beiläufig gezeigt. So auch auf ARD "Der McDonald’s Check" und die anschließende Diskussionsrunde "Hart aber fair". 70 Jahre, nachdem die McDonald-Brüder ihre Fastfood-Kette gegründet hatten, diskutierte man über das weltweit beliebteste Fastfood. Der Skandal, der zuvor aufgedeckt wurde: Das McEssen ist kalorienreich, unbekömmlich, teuer, schmeckt gar nicht so gut, wie man beim Verzehr der Burger zu glauben meint - da sei ein Whopper beim Konkurrenten geschmacklich schon viel besser - und die Arbeitsbedingungen sind alles andere als fair. Ehemalige Mitarbeiter kamen zu Wort, die sich über schlechte Bezahlung und Mobbing beschwerten. Auch das Marketing sei verhängnisvoll. Die Kinder kämen zum Fastfood über das dort ebenfalls mitgegebene Spielzeug, was äußerst raffiniert sei. Eine ganze Schulklasse wurde aufwendigst mit Augenscan getestet, wo ihr Blick hinfalle beim Betrachten der Menütafel. Straßenpassanten durften sich durchfuttern, um anschließend ihre Meinung abzugeben. Anschließend zerbrach man sich den Kopf darüber, warum die Menschen trotzdem hingehen. Ein Skandal eigentlich.