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Der moderne Mensch ist älter

Von Gerhard Männl (Bürgerjournalist)

Leserforum

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als bisher angenommen, und die Wissenschaft hat wieder eine Sensation: Uns gibt es nicht erst seit 200.000 Jahren, sondern schon seit 300.000. Wo sich da eine Sensation versteckt, erkenne ich nicht: So alt wie ich mich manchmal fühle, war mir das schon immer klar.


Das Bemerkenswerte für mich ist aber, dass auch hier die Wissenschaft ihre Dogmen hat, die sie streng verteidigt. Leugner des gerade als Wissenschaft geltenden Irrtums kommen zwar nicht mehr auf den Scheiterhaufen. Sie bekommen aber auch keinen Lehrstuhl. Es gibt Funde, die den modernen Mensch schon im Eozän nachweisen sollen. Das halte ich für übertrieben. Wenn es uns schon so um die 40 Millionen Jahren gebe, gebe es schon längst keine Funde mehr: Diese hätten wir schon längst mit dem übrigen Planeten als Bausteine für neue Planeten - oder wenigsten für Kometen - pulverisiert (möglicherweise hätten - in Sicherheit auf dem Mars - einige als Baustofflieferanten sogar gut daran verdient). Andere Funde aber, die unser Wandeln auf Erden wesentlich früher - aber durchaus denkbar - als es die Wissenschaft erlaubt, belegen, werden einfach als unwissenschaftlich verworfen. Und wenn die Fossilien nicht verworfen werden können, dann wird die Ausgrabung als unwissenschaftlich verworfen. Irgendwas wird immer verworfen.


Interessant scheint mir nur, dass wir Menschen zwar nicht wissen, wo genau wir leben (auch Ameisen werden ihren Wald für unendlich halten, dass heißt, mit Unendlichkeit werden die gar nichts anfangen können; so wie wir Menschen auch), wann alles um uns angefangen hat (derzeit soll alles so ungefähr vor 13,8 Milliarden Jahren begonnen haben), und wie lange alles dauern wird (uns selbst soll die Sonne in 5 Milliarden Jahren schlucken), dafür aber alles andere ganz genau wissen. Zusammengefasst kenne wir weder unsere Adresse, noch kennen wir die zeitliche Eingebundenheit, in der wir leben, aber wir agieren mit unseren Ressourcen verschwenderisch und zerstören unsere Umwelt.


Für mich klingt das nach einem klaren Fall einer Entmündigung. Wir brauchen einen Sachwalter. Einen, der uns vor uns selbst schützt.


Blöderweise wussten das schon immer einige. Und so bekam die Menschheit unsichtbare Helfer und Retter, die zwar eine ganze Welt erschaffen können (die sogar mehrere Welten hintereinander erschaffen können), aber die gegen die Dummheit der Menschen - die vornehm als "freier Wille" bezeichnet wird - machtlos sind.I


Ich möchte mir gar nicht vorstellen, welche Dummheit der "freie Wille" exakt in diesem Moment weltweit anstellt.