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Der Motorradsport als Stiefmütterchen

Von Christoph Rella

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Bei der Motorrad-WM am Sonntag in Spielberg werden wieder alle Augen auf die ganz Großen auf dem Zweirad, Weltmeister Marc Marquéz und Superstar Valentino Rossi, gerichtet sein. Allerdings nicht nur auf sie, ist doch diesmal Österreich erstmals nicht nur auf Kontrukteursebene mit KTM in allen Klassen, sondern auch mit dem Oberösterreicher Maximilian Kofler im Fahrerfeld (der Moto3) vertreten. Das wurde langsam auch Zeit, schließlich liegt der letzte Start eines einheimischen Piloten bei einer Motorrad-WM

- Martin Bauer - schon vier Jahre zurück. Im Fall einer Heim-WM sind es sogar 20 Jahre.

Dass der 16-jährige HAK-Schüler Kofler an den Start gehen darf, hat er dem Einsatz von KTM und seiner Familie zu verdanken. Das wäre nun gewiss ein Grund zum Jubeln, wenn da nicht die harten Umstände im Umfeld wären. Am deutlichsten sprach wohl Vater Klaus - früher selbst Rennfahrer und Betreiber des Teams - aus, was sich viele in der Branche denken. "Bei uns gilt Motorsport nicht als Sport", erklärte er und klagte, dass es hierzulande noch immer keinen Verband und auch keine Fördermittel gebe ("Wir müssen alles selbst bezahlen und uns um alles selbst kümmern"). Erschwerend hinzu komme noch die mangelnde Präsenz in den Medien. "Dabei haben wir zehn Jahre hinter uns. Maximilian ist Staatsmeister, deutscher Meister. Aber wenn alles nur mit Fußball angefüllt wird, will jeder Sponsor natürlich dort auf das Leiberl", so Kofler. Dieser Kritik ist nichts hinzuzufügen. Bleibt nur noch, dass sich Angesprochenen, beim Sportminister angefangen, etwas einfallen lassen. Denn davon, einmal alle paar Jahre von der Tribüne aus bejubelt zu werden, hat der Nachwuchs nichts.