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Wäre Shakespeare selbst Shakespeare gewesen: Wie einfach wäre alles! Aber die einen bieten Christopher Marlowe an, die anderen Edward de Vere, wieder andere Sir Francis Bacon. Alles Quatsch! Die durch und durch seriöse Internetzeitung "The Times of Israel" bietet nun eine neue Version an: Amelia Bassano, eine Frau aus venezianisch-jüdischer Familie, die am Hof von Königin Elizabeth I. als Musiker tätig gewesen sei - sie also, habe ihre Werke unter dem Namen Shakespeare herausgegeben.
Das hielte ich sofort für glaubwürdig, ahnte ich nicht voraus, dass der norwegische Shakespeare-Forscher Trygve Noregsen Einspruch einlegen wird. Natürlich hat der in London ansässige Schiffskalfaterer Arild Knutsen die Werke verfasst, zumal nur jemand, der mit der Seefahrt zu tun hat, die erste Szene des "Sturm" schreiben konnte. Dass dem französischen Shakespeare-Forscher François Savant da alle Haare zu Berge stehen, ist logisch, da er längst den in London lebenden französischen Käsereibesitzer Jacques l’Odeur als Urheber der Werke Shakespeares (und nebenbei auch der Käsesorte Stilton) ausgemacht hat. Dem ungarischen Shakespeare-Experten Tibor Szász entlockt das höhnisches Lachen, weil der Beweis auf der Hand liegt, dass die auf ihrem Schloss lebendig eingemauerte "Blutgräfin" Erzsébet Báthory Shakespeares Werke verfasst hat. Zeit genug hatte sie ja.
Nur ein paar trockene Wissenschafter behaupten noch, Shakespeare sei selbst Shakespeare gewesen. Diese trockenen Knochen werden nie begreifen, dass Fakten nichts zählen, wenn die Fantasie Flügel hat.