Die Angst vor Multikulti greift erneut in der FPÖ um sich. Und man hat ein neues Thema gefunden: Denn die Partei übt scharfe Kritik an der geplanten Fusion von Volkskundemuseum und Völkerkundemuseum. Es sei zu befürchten, "dass die Agenden der Volkskunde unter dem Multikulti-Motto des neuen Museums ins Hintertreffen geraten", heißt es.
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FP-Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner forderte daher, dass beide Häuser zu eigenständigen Bundesmuseen werden. Das Volkskundemuseum, das sich "mit dem Kulturerbe Österreichs und somit der Österreichischen Identität auseinander setzt", würde in einem neuen Museum "nur noch ein Teil im Völkergemisch aus aller Welt" sein. Sie empört sich weiter darüber, dass "den Linken die Missachtung unseres Kulturerbes" sowie die "Zerstörung von Werten wie Heimatliebe" offenbar "ein gesellschaftspolitisches Ziel" sei.
Am Völkerkundemuseum stößt man sich nicht generell: Es stelle "einen bedeutenden Beitrag zum Reichtum unserer Museenlandschaft dar, indem es sich mit der kulturellen Vielfalt anderer Völker und Erdteile" beschäftigt. Dass diese kulturelle Vielfalt nicht nur in anderen Völkern und Erdteilen, sondern vor der eigenen Haustüre zu finden ist, hat sich noch nicht herum gesprochen. Genauso wenig, dass gerade der Stolz darauf vielleicht die heutigere Form der Heimatliebe darstellt.