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Der nächste Börsengang: Isovoltaic scharrt bereits in den Startlöchern

Von Karl Leban

Wirtschaft
Als Zulieferer für Hersteller von Solarmodulen (Bild) sieht sich die Isovoltaic in einer Zukunftsbranche. Foto: Isovoltaic

Turnauer-Erbe will 45 Prozent der Firma veräußern. | Graz. Nach gut dreijähriger Flaute kommt der heimische Markt für Börsengänge allmählich wieder in Schwung. Den Bann gebrochen hat der Aluminiumhersteller Amag, dessen Aktien Anleger seit vergangenem Freitag zeichnen können. Mit dem Photovoltaik-Unternehmen Isovoltaic scharrt nun ein weiterer Kandidat in den Startlöchern. Passt das Umfeld, könnte der Gang an die Wiener Börse schon im April erfolgen. Jedenfalls sollen die Vorbereitungen bereits weit gediehen sein.


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Eigentümer der Isovoltaic ist Stanislaus Turnauer. Der Erbe des vor elf Jahren gestorbenen Großindustriellen Herbert Turnauer kontrolliert die in Lebring bei Graz ansässige Firma derzeit zu 100 Prozent. Beim Börsengang will er von seinen Anteilen bis zu 45 Prozent verkaufen, die Mehrheit hätte er dann immer noch. Anders als bei der Amag ist eine Kapitalerhöhung jedoch nicht geplant: "Wir können unser Wachstum aus eigener Kraft finanzieren", betont Isovoltaic-Chef Thomas Rossegger. Aktuell liegt die Eigenkapitalquote bei mehr als 50 Prozent und damit auf relativ hohem Niveau.

Einer von fünf Anbietern

Einst war die Isovoltaic ein Teil der Isovolta-Gruppe, einer Sparte der Constantia Industries, die ebenfalls der Familie von Stanislaus Turnauer gehört. Offenbar bereits im Hinblick auf einen späteren Börsengang wurde dieser Geschäftsteil zur Jahresmitte 2010 (rückwirkend mit 1. Jänner) vom Mutterkonzern losgelöst, seither ist die Isovoltaic als eigenständige Firma tätig.

Laut Rossegger sitzt das Unternehmen in einer lukrativen Nische. Es ist einer von weltweit fünf Produzenten, die im Bereich Photovoltaik speziell beschichtete, Wind und Wetter trotzende Rückseitenfolien für Solarmodule herstellen, und nach eigenen Angaben der größte von ihnen.

Die Isovoltaic produziert vor allem in Lebring (an einem neuen Standort, in den im Vorjahr 18 Millionen Euro investiert wurden), aber auch in Eisenstadt. Die Exportquote beziffert Rossegger mit 98 Prozent. Beliefert werden Solarmodul-Hersteller in Europa und Asien, vor allem in China. Im Reich der Mitte, wo die meisten Modul-Bauer ihren Sitz haben, hat die Isovoltaic erst vor wenigen Monaten eine Verkaufsniederlassung gegründet - in Changzhou.

Aufstrebendes Geschäft

Obwohl stark von Förderungen abhängig, zählt der globale Photovoltaik-Markt zu jenen Branchen, die am rasantesten wachsen. "Davon profitiert auch das Geschäft der Isovoltaic", so Rossegger. Hatte das Unternehmen zu Beginn des Jahrtausends erst 7,8 Millionen Euro umgesetzt, waren es 2010 bereits knapp mehr als 200 Millionen (im Vergleich zum Jahr davor ein Plus von 67 Prozent). Als operativer Gewinn verblieben im vergangenen Jahr gut 55 Millionen Euro.

Weiteren Auftrieb könnte das Geschäft durch die wegen Japan weltweit aufgeflammte Diskussion über den Ausstieg aus der Atomenergie bekommen. Im Unternehmen arbeiten derzeit rund 250 Personen, davon mehr als 200 in Lebring.