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36% beträgt der gesamte Frauenanteil in der österreichischen Generali-Gruppe. Die erste Führungsebene jedoch, wo - ohne Vorstand - etwa 50 Mitarbeiter ihre Managementqualitäten unter Beweis stellen, ist fast ausschließlich in männlicher Hand. Das soll sich unter dem neuen Personalvorstand Burkhard Gantenbein (38) - der gebürtige Schweizer ist auch für den Sachmittelbereich zuständig - schleunigst ändern.
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Innerhalb eines Jahres will Gantenbein ein Konzept zur Steigerung des Frauenanteils im Management umsetzen. "Im Kampf um gute Leute kann ich nicht an der Hälfte der Bevölkerung vorbeigehen", betonte Gantenbein in seiner Antrittspressekonferenz.
Der geringe Frauenanteil in der Generali sei historisch bedingt: Das Versicherungsgeschäft sei traditionell eine Männerdomäne. Dabei seien Frauen beispielsweise im beratungsintensiven Außendienst besser als ihre männlichen Kollegen, so Gantenbein.
Im angestellten Außendienst soll ebenfalls bald ein frischer Wind wehen. Es geht um etwa 2.800 der rund 6.270 Mitarbeiter, die in diesen Personalbereich fallen. Der Vertrieb von Versicherungsprodukten über die Außendienst-Schiene sei grundsätzlich erfolgreich - Generali-Konzernchef Dietrich Karner: "Die Qualität, die gebracht wird, ist höher, als etwa die Makler bringen" - aber: "Zwei Drittel schwimmen nur mit." Höhere Effizienz lautet das Motto. Verstärkte Ausbildung und gezielteres Recruiting im angestellten Außendienst sollen zu weniger "Streuverlust" führen. Denn, so Gantenbein: "Ein Lebensversicherungsvertrag pro Monat ist zuwenig."
Die Generali-Gruppe gibt rund 11 Mill. Euro jährlich für Personalentwicklung aus. Damit dieses Geld weiterhin gut investiert ist, will Gantenbein im kommenden Jahr eine systematische Potentialanalyse durchführen lassen und damit alle "Leistungsträger" erfassen und beurteilen. "Wir lassen da eine Chance aus, uns zu verbessern", erläutert der neue Personalverantwortliche die Notwendigkeit dieser Maßnahme, die wahrscheinlich nicht jedem angenehm sein wird.
Für Gantenbein steht die Leistungsbeurteilung und das entsprechende "Reporting" aber ganz oben: "Versicherungsbeamtenmentalität hat bei uns heute keinen Platz mehr." In drei Jahren, so lautet die mittelfristige Zielvorgabe des Personalvorstandes, soll der "Pool der Potenzialträger" transparent und bedarfsentsprechend besetzt und die Qualität der Führungskräfte nochmals deutlich gestiegen sein. Zu diesem Zweck sollen auch vermehrt Mitarbeiterumfragen auch für punktuelle Themen durchgeführt werden.
Pensionskasse startet am 1. Dezember
Vor kurzem hat die Generali die Konzession für ihre eigene betriebliche Pensionskasse erhalten. Der operative Start ist am 1. Dezember 2002. Eine Pensionskassenlösung für neu ins Unternehmen eingetretene MitarbeiterInnen gibt es in der Generali-Gruppe seit Dezember 2000. Ab 2002 werden nun auch die übrigen Beschäftigten in die Pensionskasse aufgenommen. Damit gibt es in der Generali-Gruppe eine verbindliche Zusatzpension für alle Mitarbeiter.