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Zuvor mögen Themen wie Sozialbetrug, Schwarzarbeit, Sozialpartnerschaft oder die Demokratiereform auf der Agenda gestanden sein. Ans Eingemachte ging es im "ZiB 2"-Interview mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer aber erst, als Lou Lorenz-Dittlbacher den ehemaligen Gewerkschaftspräsidenten mit der bloß angedeuteten Frage nach dessen etwaiger Zukunft als Wiener Bürgermeister konfrontierte. Hundstorfer, der sich das Lachen kaum verkneifen konnte, erinnerte an ein Kind, das beim Spielen etwas verbrochen hatte. Oder an einen Hund in Erwartung eines riesengroßen Festtagknochens. Weil es aber zu befürchten galt, dass die Moderatorin nicht aufhören würde, Hundstorfers bei Wolfgang Schüssel entlehnte Taktik des weder Aus- noch Einschließens zu behindern, begann der Sozialminister gleich mit der Vorwegnahme womöglicher Wiederholungen: "Noch einmal, über solche Postenbesetzungen spekuliere ich nicht." Und er beschränkte sich auf sein Bekenntnis zur gegenwärtigen Aufgabe, die ihm nichts weniger als "irrsinnig viel Spaß" und "viel Freude" bereite.
Kein Wunder also, dass Lorenz-Dittlbacher sich auch noch erdreisten musste, den Sozialminister als etwas ins Spiel zu bringen, "was man die Kanzlerreserve nennt". Alle lachten. Hundstorfer verwies auf den Kaffeesud und ließ sich schließlich von der Moderatorin "erlösen", nicht ohne sein Arbeitscredo noch einmal erörtert zu haben. "Vor allem, man muss Menschen lieben. Und das tut es."