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Die Formel 1 geht weiter neue Wege - an diesem Wochenende führen sie diese erstmals nach Miami, 2023 dann zusätzlich nach Las Vegas. Auch wenn es Puristen nicht gefallen mag, dass bei solchen Standorten mehr die Show denn "Motorsport in seiner Urform" im Mittelpunkt zu stehen scheint, darf das nach den Expansionstrips in demokratiepolitisch bedenkliche Länder als positiv bewertet werden. Zumal sich der Sport, der in den USA lange Probleme hatte, dort auch dank modernerer Vermarktung auf den Social-Media-Kanälen oder die populäre Netflix-Serie "Drive to Survive" immer größerer Beliebtheit erfreut.
Man kann zu ihr stehen, wie man will, die Umweltverschmutzung - trotz Beteuerungen, immer "grüner" werden zu wollen - ebenso kritisieren wie die ständigen Regeländerungen, mit denen man in den vergangenen Jahren einen Weg aus der Krise gesucht, dabei aber auch immer wieder Verwirrung gestiftet hatte. Dann wäre da noch die Fadesse, die sich in den vergangenen Jahren breitgemacht hatte. Aber die nunmehrigen Wege sind nicht die schlechtesten.
Die Vorsaison erlebte einen der spannendsten Titelkämpfe aller Zeiten, wenngleich das Ergebnis mit Max Verstappen als Weltmeister und Nachfolger Lewis Hamiltons höchst umstritten zustande kam. Aktuell ist Hamilton nach den ersten vier Rennen der Saison überhaupt nur an siebenter Stelle der WM-Wertung zu finden, in Führung liegt, sehr zur Freude der lange darbenden Ferraristi, Charles Leclerc vor Verstappen und Sergio Perez. Die ärgste Langeweile scheint also überwunden, die Frischzellenkur, die auch Liberty Media der Formel 1 verpasst hat, zumindest nicht geschadet zu haben. Auch das muss bei aller - berechtigter - Kritik einmal gesagt werden.