Der weltweite Strom ausländischer Direktinvestitionen wird immer breiter. Nach Schätzungen der UN-Organisation UNCTAD (United Nations Conference on Trade and Development) dürfte das Volumen heuer | auf über 700 Mrd. US-Dollar anwachsen, nach 640 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr.
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"Megafusionen", die wertmäßig die Grenze von 1 Mrd. Dollar überschreiten, kamen 1998 auf einen Betrag von rund 400 Mrd. Dollar. Wie UNCTAD-Repräsentant Kalman Kalotay gestern, Montag, bei einer
Veranstaltung in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) vor Journalisten ausführte, erwirtschaften mittlerweile rund um den Globus 60.000 transnationale Konzerne mit 500.000 Niederlassungen im
Ausland 25% des weltweiten Bruttosozialprodukts. Der größte Empfänger ausländischer Direktinvestitionen sind die USA, in die im Vorjahr 30% des Volumens flossen. Aus den USA stammt auch das größte
transnationale Unternehmen, General Electric, gefolgt von Ford, ebenfalls USA, und Royal Dutch/Shell (Niederlande/Großbritannien).
In Zentral- und Mitteleuropa wird die Liste der größten TNCs (transnational corporations) von Latvian Shipping (Litauen), Podravka (Kroatien) und Gorenje (Slowenien) angeführt.
Auch heuer gehen die Zuwächse bei den ausländischen Direktinvestitionen wieder auf das Konto der wohlhabenden Länder. Die Zuflüsse zu den Entwicklungsländern dürfen leicht abnehmen, wird
geschätzt.
Die österreichischen Direktinvestitionen im Ausland stiegen 1998 um 55% auf rund 40 Mrd. Schilling. Seit 1995 sei ein starker Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen in Österreich zu
verzeichnen, sagte der Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft in der OeNB, Peter Mooslechner. Dies unterstreiche die steigende Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich.