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Der ökologische Taferlklassler

Von Sebastian Neumann

Wirtschaft
Bunt , aber nicht ungefährlich: In Buntstiftlacken finden sich zum Teil Schwermetalle.
© © womue - Fotolia

Viele Schulartikel können mitunter Gesundheit und Umwelt schädigen.


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Wien. Bleistifte, Hefte, Scheren, Füllfedern: Mit Schulbeginn werden wieder Investitionen in die Ausbildung des Sprösslings fällig. Zugegriffen wird besser jetzt schon, bevor man sich mit anderen Eltern um die letzten Buntstiftkästen und Radiergummis raufen muss - aber welche Artikel sind das eigentlich wert?

Bei Weitem nicht alle, denn manche enthalten Giftstoffe, die schlecht für die Gesundheit der Schüler und für die Umwelt sein können. Darum empfiehlt Greenpeace-Konsumentensprecherin Claudia Sprinz, bei Schulartikeln "Produkte zu bevorzugen, die möglichst umweltschonend hergestellt sind". Eine gute Orientierung bietet die Broschüre "Clever einkaufen für die Schule", zu finden auf der Homepage des Umweltministeriums.

Die Wahl der Schultasche ist besonders für Taferlklassler wichtig. Leder ist dabei das umweltfreundlichste Material. Da die Tasche aber nicht mehr als ein Zehntel des Körpergewichts wiegen sollte, empfiehlt sich gerade für Schulanfänger doch oft eine Kunststofftasche, idealerweise auch ergonomisch geformt und mit Rückstrahlern für bessere Sichtbarkeit versehen. Auf jeden Fall vermeiden kann man Plastik bei Federpennalen, hier ist Leder auch wegen der Strapazierfähigkeit die bessere Wahl. Vorsicht ist bei vorbefüllten Federschachteln geboten: Die Qualität der Stifte ist nicht immer die beste, außerdem können schädliche Inhaltsstoffe enthalten sein. Besser ist es hier, zu einzeln verpackten Stiften, Füllfedern und Radiergummis zu greifen.

Buntstift besser als Filzstift

Doch auch hier lauern Gefahren. Christian Undeutsch, Tester beim Verein für Konsumenteninformation, ist öfters "überrascht, in welchen Produkten wir schädliche Stoffe feststellen": So wurden bei einer Untersuchung in vielen Filz- und Buntstiften hormonell wirksame Weichmacher und giftige Schwermetalle gefunden. Auf Nummer sicher geht man mit Produkten, die auf Umweltverträglichkeit und damit auch auf gesundheitsschädigende Inhaltsstoffe geprüft und gekennzeichnet wurden. Vor der CE-Kennzeichnung warnt Undeutsch jedoch, diese sei nicht sehr aussagekräftig. Diese dokumentiert nur die Einhaltung der gesetzlich zulässigen EU-Mindestanforderungen.

Bei Stiften gilt allgemein: Unlackiert ist besser, Filzstifte sind wegen des Plastikmülls und des schnellen Austrocknens nicht zu empfehlen. Kauft man sie doch, sollte man darauf achten, dass sie auf Wasserbasis und lösungsmittelfrei hergestellt wurden.

Auch Kleber sollten keine Lösungsmittel enthalten. Am einfachsten stellt man das fest, indem man nach einer orangen Flamme Ausschau hält - ist diese auf der Verpackung abgedruckt, ist das Produkt entzündlich und enthält Lösungsmittel. Es gibt außerdem spezielle Papierkleber, die auf umweltfreundlichen Dextrinen (etwa Maisstärke) basieren. Ein wichtiges Utensil ist die Füllfeder. Griffe aus PVC können schädliche Weichmacher enthalten. Um Müll zu vermeiden, sollte man Kolbenfedern kaufen oder wiederbefüllbare Tintenpatronen verwenden. Tintenkiller sind bis auf eventuellen PVC-Gehalt im Schaft weitgehend umweltverträglich. Kugelschreiber hingegen enthalten bis zu 40 Prozent schädliche Anilinfarbe in der Tinte und landen schnell im Müll, sind für Schüler also ungeeignet.

Schulhefte sollten aus Recyclingpapier hergestellt sein, das in qualitativer Hinsicht Frischfaserpapier um nichts nachsteht und meist auch günstiger ist. Allgemein lässt sich nicht feststellen, dass teurere Produkte umweltfreundlicher wären: "No-Name-Produkte sind nicht automatisch mehr belastet", sagt Undeutsch. Auf jeden Fall sollten Konsumenten auf Umweltzertifikaten achten.