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Der ORF bleibt, wie er ist

Von Bernhard Baumgartner

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Es gab schon einmal bessere Zeiten für den ORF. Kürzlich entschied der Bundeskommunikationssenat als zweite Instanz der Medienbehörde, dass das, was der ORF an Programm abspielt, nicht immer seinem Auftrag Genüge tut. Zwar versuchte der ORF noch, die öffentliche Meinung nach dem Motto "teilweise schuldig bedeutet gleichzeitig teilweise unschuldig" als Erfolg zu verkaufen, aber da war die Kuh längst aus dem Stall: Man wird letztlich wohl nicht umhinkommen, bei der Programmierung etwas mehr auf die Balance zwischen seriös und trashig achten zu müssen.

Doch das ist nicht die einzige schlechte Nachricht, denn vor der Wahl im Herbst wird es wohl weder mehr Geld noch eine Reform des ORF mehr geben. Gut möglich natürlich, dass beides nach der Wahl kommt - bleibt offen, ob dann auch so, wie man sich das vorgestellt hat.

Tatsache ist jedoch, der ORF wird die Gebührenrefundierung, die von 2010 bis 2013 insgesamt 160 Millionen Euro in die Kassa spülte, heuer nicht mehr verlängert bekommen. Was im kommenden Jahr passiert, steht in den Sternen. Das bedeutet sparen. Bleibt zu hoffen, dass die ORF-Führung nun nicht stur die vorher als Droh-Szenario in den Raum gestellten Kürzungen durchzieht, sondern ein ausgewogenes Sparprogramm fährt, das dem Qualitätsbegriff im Fernsehen Rechnung trägt. Die ideale Lösung wäre wohl, an jenen Teilen zu sparen, die den Überhang an Unterhaltung verschulden: Dann hätte man einerseits gespart und andererseits den öffentlich-rechtlichen Auftrag ins Lot gebracht. Doch das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.