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Man muss die Feste feiern, wie sie fallen, lautet ein altes Sprichwort. Und wenn gerade keines ansteht, kann man ja trotzdem feiern. Am liebsten sich selbst natürlich. So ähnlich dürften die Überlegungen im ORF hinsichtlich der etwas befremdlichen HD-Kampagne im Umfeld der Fußball-WM sein. "Gestochen scharfe Bilder", lässt man da die Menschen schwärmen. Oder: "Man sieht jeden Grashalm." Dem kann man nicht widersprechen. Nur: HD gibt es im Sportprogramm seit exakt zehn Jahren, es wurde 2008 eingeführt. Insofern verwundert die Kampagne dann doch ein wenig. Was kommt als Nächstes? "In Farbe" oder "mit Stereo-Ton"? Was will man auch sonst machen? Hätte man die Fußball-WM in SD ausgestrahlt, hätten die Zuseher vermutlich einen Aufstand angezettelt. Besser wäre es freilich gewesen, man hätte gleich Bemühungen gesetzt, die Spiele flächendeckend in der Nachfolgetechnologie 4K zu zeigen - Russland produziert das Signal nämlich erstmals in 4K. Da hätte man sich dann ordentlich und verdient auf die Schulter klopfen können. Doch das ist nur bedingt der Fall. Zwar kann man offenbar manche Spiele in der ORF-TVthek auch in 4K streamen. Wer die Spiele aber Abseits des datenintensiven Streamings in 4K (oder Ultra HD) sehen will, muss zu Sky gehen. Doch bis das Standard wird, wird es wohl 2022 werden - bei der WM in Katar. Da kann man sich dann die (ob des absurden Austragungsortes) reichlich vorhandenen Schweißperlen ganz aus der Nähe anschauen. Ein Glück!