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Der ORF gibt den Jungen "contra"

Von Bernhard Baumgartner

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Der ORF und das junge Publikum ist eine lange, leidvolle Geschichte. Fast scheint es so, als könnten die Küniglberger tun, was sie wollen, das junge Publikum widmet sich partout lieber anderen Dingen als dem Fernsehen - zumindest jenem des ORF, wie man an den guten Quoten von "Deutschland sucht den Superstar" sieht. Nicht zuletzt ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz konstatierte ja, dass sich die Jungen lieber im "Scheiß Internet verkriechen", als ihrer televisionären Bürgerpflicht nachzukommen.


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Nun probiert man es erneut: Die ORF-eins-Dienstagnacht bringt kommende Woche zwei neue Magazine "direkt" und "contra - der talk: mit einem click ins fernsehen" mit Doris Golpashin und Benny Hörtnagl. Man will "amüsieren, aber auch aufdecken - ein sehr jung gemachtes, flottes Magazin, das sehr schnell geschnitten ist". Die Ankündigung lässt jedenfalls nichts wirklich Neues vermuten: Einerseits werden wieder einmal Menschen mit außergewöhnlichen Krankheiten vor die Kamera geholt (etwa eine Frau mit "Männer-phobie"), andererseits will man ein bisschen aufdecken, etwa wie leicht es ist, eine Krankschreibung zu bekommen. Die Innovation: Man verwendet eine versteckte Kamera! Dazu steht dann eine Leinwand neben dem Moderator, auf die man via Facebook posten kann.

Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass auch dieses seltsame Gemisch die Massen des jungen Publikums wohl nicht hinter dem Computerbildschirm hervorholen wird. Zu abgeschmackt, zu plakativ, zu anbiedernd kommt das schon in der Ankündigung daher. Es reicht nicht, junge Gesichter auf dem Schirm zu haben: Diese sollten auch etwas zu sagen haben.